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Helferkreis Asyl zu Gast bei Frau Merkel

Am 7. April 2017 war der Helferkreis Asyl Seeheim-Jugenheim mit anderen Helferkreisen und Organisationen aus ganz Deutschland, zu einem Gedankenaustausch von Bundeskanzlerin Merkel in das Bundeskanzleramt eingeladen worden. Der Bundeskanzlerin ging es darum, von aktiv Beteiligten vor Ort zu erfahren, was deren Erfahrungen bei der Integration von Flüchtlingen und zugewanderten Personen aus den Kriegsgebieten des Nahen Ostens und aus Ländern Afrikas sind, sich in der neuen Lebenssituation zu recht finden zu müssen. Aus Seeheim-Jugenheim war Werner Selbmann, Sprecher der Arbeitsgruppe Behörden, durch Losentscheid entsandt worden.
Der Hilfebedarf dieser Menschen umfasst die gesamte Bandbreite des Lebens. Entsprechend ist auch das Hilfsangebot des Asylkreises Seeheim-Jugenheim, wie größtenteils in Deutschland, in Arbeitsgruppen aufgeteilt. Von der ersten Tasse warmen Tee bei der Ankunft in der neuen Gemeinde über medizinische Beihilfe bis zur Überwindung bürokratischer Schwierigkeiten zur Anerkennung durch das Bundesministerium für Auswanderer und Flüchtlinge in Nürnberg. Auch nach der Anerkennung ist die Hilfe bei der Wohnraum- und Arbeitsbeschaffung und Bewältigung des Alltags aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse und in Deutschland vorzulegender Qualifikationsnach-weise erforderlich. Die Aufgaben reichen von der Beschaffung der Geburtsurkunde bis zum Totenschein.
Diese vielfältigen Aufgaben werden von Helferinnen und Helfern aller Altersgruppen tagtäglich auch hier wahrgenommen und sind auch der Bundeskanzlerin bewusst. In einem Brief vom 26.7.2017 schreibt sie, rückblickend auf das Treffen:

„Die lebendige offenen Diskussion zum Thema Flucht und Integration hat mir zahlreiche Eindrücke von Ihren täglichen Anstrengungen vor Ort vermittelt. Sie sind für mich Ausdruck Ihrer Sorgen und Wünsche, die ich sehr ernst nehme. Und sie zeigen mir, wo unsere Politik schon erfolgreich war, aber auch, wo wir noch besser werden können.
Für Ihren engagierten Einsatz bei der Aufnahme und Integration der in Deutschland vor Krieg, Gewalt und Verfolgung Schutz suchenden Menschen danke ich Ihnen herzlich. Ohne Menschen wie Sie, die Ihre Freizeit und damit auch die Ihrer Familien opfern, um Schutzbedürftige zu unterstützen, wäre Integration nicht möglich. Sie bereichern unser Land.“

Diese Anerkennung gilt allen Beteiligten auch hier in Seeheim-Jugenheim und wurde von Selbmann im Helfertreffen an die Gruppe weitergegeben. Sein Wunsch dabei war, dass die zumeist jüngeren zugewanderten Menschen auch in der Bevölkerung mehr Anerkennung finden, indem ihnen Wohnraum und Arbeit angeboten werden und sie in der überalterten Gemeinde junge Wurzeln schlagen können.

W. Selbmann