Mit einem sehr festlichen Gottesdienst und anschließendem Neujahrs-Empfang in der Laurentiuskirche machte sich die frisch gebackene Gemeinde Seeheim-Malchen am 1. Januar auf den Weg ins neue Jahr. Die Kirchengemeinden Malchen und Seeheim sind jetzt eine Gemeinde. Mit dem Zusammenschluss der Gemeinden haben die Kirchenvorstände von Malchen und Seeheim versucht, Zukunft zu gestalten. Aber dies kann nur der erste Schritt gewesen sein, denn es reicht nicht, dass die Kirchenverwaltung eine Urkunde über die Zusammenlegung der Gemeinden ausgestellt hat.

Das Zusammenwachsen zweier Gemeinden geschieht ja nur, wenn man sich gegenseitig kennenlernt, gemeinsame Veranstaltungen plant und durchführt sowie die Angebote des jeweils anderen Ortsteils wahrnimmt. Hierfür informieren Sie sich am besten im Laurentius, dem Gemeindebrief der Kirchengemeinde Seeheim-Malchen. In der anlässlich der Gemeindefusion komplett neu gefassten Rubrik „Gemeindegruppen“ können Sie sich über die ständigen Angebote in Malchen und Seeheim informieren. Sie werden schnell erkennen, dass die neue Gemeinde bunter und spirituell reicher geworden ist.

Auf den Gottesdienstseiten des Laurentius findet man Gottesdienst-Termine für die Malchener Kirche, die Laurentiuskirche, das Pfarrer-Reith-Haus und das Altenzentrum. Den See’mern sei die kleine aber sehr feine Kirche in Malchen empfohlen, den Malchenern insbesondere der erste Gottesdienst im Monat im Pfarrer-Reith-Haus, der mit Gesprächen bei einer Tasse Kaffee oder Tee und einem Einkauf im „Eine-Welt-Laden“ beschlossen wird. Und nicht zuletzt sind alle Kinder aus Malchen und Seeheim eingeladen, am monatlich stattfindenden Kindergottesdienst teilzunehmen.

Damit die Seeheimer die Malchener Kirchenvorsteherinnen kennenlernen, stellte Ingrid Schäfer (bis zum 31.12.2013 Vorsitzende des Kirchenvorstands Malchen) diese der Gemeinde vor und was passt besser zu dem Geburtstag einer neuen Gemeinde als ein Blumenstrauß zum Geburtstag unserer ältesten Kirchenvorsteherin, Rosemarie Maxin. Auch ihr einen herzlichen Glückwunsch und Gottes Segen.

Pfarrer Norbert Mander, Dekan des Dekanats Darmstadt Stadt, verabschiedete die Kirchengemeinde Malchen aus seinem Dekanat „mit einem weinenden und einem lachenden Auge“. Weinend, da das Dekanat eine Gemeinde verliert, lachend, weil er diesen Schritt schon lange befürwortet hat, da jetzt „zusammengefügt wird, was zusammen gehört“.

Einen weiteren Neuanfang beging Pfarrer Arno Kreh mit seiner ersten Amtshandlung als neuer Dekan des Dekanats Bergstrasse.

In seinem Grußwort betonte er, dass die Gemeindefusion nur ein erster Schritt ist, dem viele Schritte folgen müssten. Als Symbol dafür brachte er zwei Ficus Benjamini mit, die das Ineinanderwachsen von mehreren Pflanzen symbolisieren. „Diese Bäumchen mussten gepflanzt, gehegt und gepflegt werden, damit sie gedeihen. Dazu braucht es auch Wasser, Dünger und die Achtsamkeit, die richtigen Schritte zur rechten Zeit zu tun. Es geht also nicht ohne Mühe“. Dekan Kreh ermutigte die Gemeinde, sich dieser Mühe zu unterziehen und wünschte uns Gottes Segen für die gemeinsame Zukunft.

Auch Pfarrer Rabenau sprach mit der Geschichte von dem Engel, der keine reifen Früchte, sondern nur den Samen verkauft, an, dass vor der neuen Gemeinde nach der gelungenen Aussaat noch viel Arbeit liegt.

Wie geht es nun weiter? Es ist natürlich die Aufgabe des Kirchenvorstands über Wege zum Zusammenwachsen der neuen Kirchengemeinde nachzudenken und Ideen dazu umzusetzen, wobei Anregungen von allen Gemeindemitgliedern hochwillkommen, ja unabdingbar sind. Bis zur nächsten Neuwahl der Kirchenvorstände in der EKHN am 26. April 2015 besteht der Kirchenvorstand aus den Mitgliedern aus Seeheim und Malchen, sodass die Kenntnisse über beide Gemeinden vorliegen. Da aber konzeptionelle Arbeit neben dem „Tagesgeschäft“ einer Kirchenvorstandssitzung kaum möglich ist, haben sich beide Kirchenvorstände schon im letzten Jahr eine 2¹/₂-tägige Rüstzeit im Juli im Kloster Bad Wimpfen vorgenommen. Dort soll diskutiert werden, was in den ersten sechs Monaten gut und was nicht so gut gelaufen ist. Auch hierfür ist die Rückmeldung aller Gemeindeglieder absolut notwendig. Diese Diskussion führt „automatisch“ zur Frage der nächsten Schritte auf dem Weg des Zusammenwachsens. Und nicht zuletzt muss die Kirchenvorstandswahl 2015 vorbereitet werden.

Der Festgottesdienst und die nachfolgenden Ermutigungen für unseren Weg, zwei Gemeinden zusammenzuführen, haben Kraft für die nächsten Schritte gegeben. Man könnte diesen 1. Januar 2014 unter das Zitat „Alles neu macht… der Herr“ stellen. Zu hoch gegriffen? Warum eigentlich? Machen wir uns mit Gottvertrauen auf den Weg, zusammen Neues auszuprobieren, aufeinander zu achten und füreinander da zu sein.

Weiter Bilder zum Festgottesdienst finden Sie in unserer Bildergalerie.

Erwin Rieke