Geistliches Wort – Dankbarkeit

Monika Bertram_Kirche

Pfarrerin Monika Bertram

„Wie reich ich bin, merke ich erst, wenn ich Gott danke.“ – so sagt es ein Sprichwort und ich denke, da ist viel wahres dran. Also sollten wir uns viel öfter die Zeit nehmen, um zu überlegen, wofür ich im Leben dankbar bin. Dankbarkeit ist im Leben eine große Hilfe, geradezu ein Wundermittel. Denn wenn ich (Gott) danke, merke ich erst, wie reich ich bin.

Eine einfache, kleine geistliche Übung ist, sich jeden Abend kurz zu überlegen, wofür ich an dem Tag dankbar bin.Eben nicht über das zu grübeln, was schief gelaufen ist, was mir noch nachhängt und schlechte Laune macht, sondern sich drei Dinge zu überlegen, die gut waren, für die ich dankbar bin!

Das kann eine ganze Lebenshaltung, Lebenseinstellung ändern, weg vom negativen, vom nörgeln, weg von depressiver Stimmung hin zu positiven denken, zum Schönen im Leben, zu dem, was Gott uns tagtäglich schenkt.

Natürlich gibt es auch Zeiten im Leben, da ist einem nicht nach Danken zu Mute, da fällt Dankbarkeit schwer, da haben wir eher zu klagen und zu bitten. Aber gerade in solchen Zeiten ist es wichtig, auf die kleinen Dinge im Alltag zu achten, die Gott uns schickt, um uns aufzuheitern, um uns ein Lächeln zu entlocken, um uns die Wunder seiner Schöpfung zu zeigen. Ein Kinderlachen, ein Schmetterling, eine Blüte, einen schönen Sonnenuntergang, jemand, der mir die Tür aufhält, ein aufmunterndes Wort der Nachbarin, ein netter Gruß beim Einkaufen… Es gibt so viele Kleinigkeiten, für die ich dankbar sein kann, wenn ich sie mir bewusst mache!

Und manchmal kann man selbst für die Dinge dankbar sein, die mich eigentlich nerven und ärgern. Manchmal hilft etwas Humor, um selbst dafür dankbar zu sein. Dazu habe ich folgendes Gebet gefunden:

Danke, Gott!
Gott, ich danke Dir für dieses Spülbecken voller schmutzigem Geschirr, wir haben reichlich zu essen.
Vielen Dank für diese Haufen schmutziger, stinkender Wäsche, wir haben viele schöne Sachen zum Anziehen.
Und ich möchte Dir danken, Gott, für die ungemachten Betten, sie waren so warm und gemütlich letzte Nacht

.Ich weiß, dass viele kein Bett haben.

Vielen Dank für diesen von Fingern verschmierten Kühlschrank, der dringend gereinigt werden muss. Er hat uns treu seit vielen Jahren gedient. Er ist voll von kalten Getränken und genügend Resten für zwei oder drei Mahlzeiten.
Auch wenn unser Frühstückstisch nie aussieht wie die Bilder in Zeitschriften und das Essen ist manchmal ungesund, es gibt viele, die hungrig sind.
Und wenn die Routine meiner Arbeit oft monoton ist, oder ich unter der Masse an Arbeit zu ersticken drohe, ich danke Dir, Gott, für die Arbeitsstelle.
Es gibt viele, die keine Arbeit haben.
Auch wenn ich mich beklage und täglich murre über mein Schicksal und wünschte, dass meine Umstände nicht so bescheiden wären, ich danke Dir, Gott, für das Leben. DANKE!!! Amen!

Viel Grund zu danken und Gottes Segen wünscht Ihnen
Pfarrerin Monika Bertram, Ev. Kirchengemeinde Seeheim-Malchen