Category Archives: Glaube

“Du bist okay, wie du bist!“

Der Humorist und Arzt Dr. Eckart von Hirschhausen über die Bedeutung der Reformation

Die evangelische Kirche feiert 500 Jahre Reformation – und der Humorist und Arzt Dr. Eckart von Hirschhausen feiert mit. Weil er Martin Luther für einen coolen Typen hält, der Mut, Humor und starke Botschaften hatte: Jeder Mensch ist wertvoll, unabhängig von seiner Leistungsfähigkeit. Jeder Mensch ist frei, Ideologien zu hinterfragen.

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5.000 Brote: Konfis backen

5000Brote_Logo_quer_RGB-mittelDie Konfirmandinnen und Konfirmanden aller Landeskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) waren eingeladen, Brote zugunsten von Kinder- und Jugendbildungsprojekten in Ländern des globalen Südens zu backen.

„5.000 Brote – Konfis backen Brot für die Welt“ ist eine Aktion von EKD, dem Verband Kirche – Wirtschaft – Arbeitswelt, dem Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks und dem evangelischen Hilfswerk Brot für die Welt.
2016 gehen die Spenden der Aktion „5.000 Brote“ an Jugendbildungsprojekte in Ghana, El Salvador und Albanien. Auch in diesem Jahr backten unsere Konfis Brote in der Backstube Schwind, die dann im Erntedank-Gottesdienst und anschließend im Hof des Alten Pfarrhauses gegen eine Spende abgegeben wurden. Es kamen 267,10 Euro zusammen. Die restlichen Brote wanderten als Spende zum Café (N)Immersatt nach Darmstadt- Eberstadt.

Wir danken allen Konfis und der Backstube Schwind, die sämtliche Zutaten spendete und ihre Backstube für diese Aktion zur Verfügung stellte.

Erwin Rieke

Geistliches Wort – Dankbarkeit

Monika Bertram_Kirche

Pfarrerin Monika Bertram

„Wie reich ich bin, merke ich erst, wenn ich Gott danke.“ – so sagt es ein Sprichwort und ich denke, da ist viel wahres dran. Also sollten wir uns viel öfter die Zeit nehmen, um zu überlegen, wofür ich im Leben dankbar bin. Dankbarkeit ist im Leben eine große Hilfe, geradezu ein Wundermittel. Denn wenn ich (Gott) danke, merke ich erst, wie reich ich bin.

Eine einfache, kleine geistliche Übung ist, sich jeden Abend kurz zu überlegen, wofür ich an dem Tag dankbar bin.Eben nicht über das zu grübeln, was schief gelaufen ist, was mir noch nachhängt und schlechte Laune macht, sondern sich drei Dinge zu überlegen, die gut waren, für die ich dankbar bin!

Das kann eine ganze Lebenshaltung, Lebenseinstellung ändern, weg vom negativen, vom nörgeln, weg von depressiver Stimmung hin zu positiven denken, zum Schönen im Leben, zu dem, was Gott uns tagtäglich schenkt.

Natürlich gibt es auch Zeiten im Leben, da ist einem nicht nach Danken zu Mute, da fällt Dankbarkeit schwer, da haben wir eher zu klagen und zu bitten. Aber gerade in solchen Zeiten ist es wichtig, auf die kleinen Dinge im Alltag zu achten, die Gott uns schickt, um uns aufzuheitern, um uns ein Lächeln zu entlocken, um uns die Wunder seiner Schöpfung zu zeigen. Ein Kinderlachen, ein Schmetterling, eine Blüte, einen schönen Sonnenuntergang, jemand, der mir die Tür aufhält, ein aufmunterndes Wort der Nachbarin, ein netter Gruß beim Einkaufen… Es gibt so viele Kleinigkeiten, für die ich dankbar sein kann, wenn ich sie mir bewusst mache!

Und manchmal kann man selbst für die Dinge dankbar sein, die mich eigentlich nerven und ärgern. Manchmal hilft etwas Humor, um selbst dafür dankbar zu sein. Dazu habe ich folgendes Gebet gefunden:

Danke, Gott!
Gott, ich danke Dir für dieses Spülbecken voller schmutzigem Geschirr, wir haben reichlich zu essen.
Vielen Dank für diese Haufen schmutziger, stinkender Wäsche, wir haben viele schöne Sachen zum Anziehen.
Und ich möchte Dir danken, Gott, für die ungemachten Betten, sie waren so warm und gemütlich letzte Nacht

.Ich weiß, dass viele kein Bett haben.

Vielen Dank für diesen von Fingern verschmierten Kühlschrank, der dringend gereinigt werden muss. Er hat uns treu seit vielen Jahren gedient. Er ist voll von kalten Getränken und genügend Resten für zwei oder drei Mahlzeiten.
Auch wenn unser Frühstückstisch nie aussieht wie die Bilder in Zeitschriften und das Essen ist manchmal ungesund, es gibt viele, die hungrig sind.
Und wenn die Routine meiner Arbeit oft monoton ist, oder ich unter der Masse an Arbeit zu ersticken drohe, ich danke Dir, Gott, für die Arbeitsstelle.
Es gibt viele, die keine Arbeit haben.
Auch wenn ich mich beklage und täglich murre über mein Schicksal und wünschte, dass meine Umstände nicht so bescheiden wären, ich danke Dir, Gott, für das Leben. DANKE!!! Amen!

Viel Grund zu danken und Gottes Segen wünscht Ihnen
Pfarrerin Monika Bertram, Ev. Kirchengemeinde Seeheim-Malchen

Segnung gleichgeschlechtlicher Paare

Segnung gleichgeschlechtlicher PaareIm Jahr 2012 feiert die EKHN das zehnjährige Jubiläum von Segnungsgottesdiensten für lesbische und schwule Partnerschaften. Mit 117 Ja-Stimmen zu 41 Nein-Stimmen und bei 6 Enthaltungen war am 4. Dezember 2002 auf der EKHN Synode entschieden worden, gleichgeschlechtlich lebenden Paaren eine Segnung im gottesdienstlichen Rahmen zu ermöglichen. Es wurde aber darauf hingewiesen, Kirchengemeinden und Pfarrer/innen dürfen nicht dazu gezwungen werden. Die Segnungsgottesdienste wurden nicht als kirchliche Regelleistungen angesehen, sondern als Zusatzangebot. Nur das eigene Gewissen der Pfarrer/innen und das Votum des Kirchenvorstandes sollten über einen solchen Segnungsgottesdienst vor Ort entscheiden.

In seiner Sitzung am 11. April wurde der Kirchenvorstand Seeheim-Malchen ausführlich über alle ethischen, gesetzlichen und religiösen Zusammenhänge im Zusammenhang mit der Segnung gleichgeschlechtlicher Paare in einer eingetragenen Lebensgemeinschaft informiert. In der Diskussion, die auch durchaus emotional geführt wurde, stimmte man überein, solche Paare wie alle Gemeindemitglieder seelsorglich zu betreuen, denn sie verbindet Liebe, partnerschaftliche Fürsorge und Verantwortung füreinander. Auf Befragen befürworteten Pfarrerin Monika Bertram und Pfarrer Joachim Schließer die Segnung. In geheimer Abstimmung wurde sodann mit großer Mehrheit bei zwei Enthaltungen beschlossen: In beiden Gotteshäusern können Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare vollzogen werden. Seeheim-Malchen reiht sich damit in den Canon der umgebenden Gemeinden Jugenheim, Alsbach, Hähnlein und Bickenbach ein.

Hans Hrausek

Du bist ein Segen

Logo SegenGottes Segen umfasst Schutz, Gnade und Frieden für alle Menschen.

„Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein“, sagt Gott zu Abraham, nachdem er ihn aufgefordert hat, sich auf den Weg in ein fremdes Land zu machen (1. Mose 12,2). An der Schwelle zu einem neuen Lebensabschnitt spürt Abraham: Gott geht mit mir. Was mich erwartet, mag ungewiss sein. Aber ich bin nicht allein. Was aus mir wird, steht noch nicht fest. Aber mein Leben wird nicht vergeblich sein. Denn ein Gesegneter wird selbst zum Segen für andere. Von Abraham ausgehend umrundet der Segen die Erde und durchwandert die Zeit.

Die christlichen Gemeinden haben unterschiedliche Segensrituale entwickelt, besonders an den Schwellen des Lebens, wenn Menschen Abschied nehmen von einem Lebensabschnitt und in eine neue Zeit hinübergehen. Täuflinge werden gesegnet und ihre Eltern, Konfirmierte, Paare, Trauernde, Sterbende – Segen für  die Veränderung, den Übergang. Und am Ende eines jeden Gottesdienstes steht der Segen, der uns über die Schwelle der Kirchentür hinaus im Alltag begleiten soll. Segen ist mehr als ein guter Wunsch im Alltag. Im Segen wirkt Gott selbst. Wer gesegnet wird, kommt mit Gottes Kraft in Kontakt und wird durchlässig für sein segnendes Handeln. Segen erfüllt mich, so, wie Licht einen Raum füllt, ich spüre, dass mir Lebenskraft zuwächst und fühle mich umfassend aufgehoben und bewahrt. (mehr …)

Der Segen und die Konfirmation

Pfarrerin Monika Bertram (Foto: Fabian Klusmeyer)

Pfarrerin Monika Bertram (Foto: Fabian Klusmeyer)

Jede Woche treffen sie sich für 1 ½ Stunden mit der Pfarrerin oder dem Pfarrer, zweimal im Monat gehen sie in den Gottesdienst, sie lernen vier Lieder auswendig, die Seligpreisungen, die 10 Gebote und noch manches mehr!

Und das alles freiwillig!!!

Wofür???

Für den Konfirmationsgottesdienst?

Wegen der Geschenke und dem Geld?

Wegen eines schönen Festes – einem Tag zusammen mit der Familie!

Das ist die Antwort, die bei meinen Umfragen der letzten Jahre überwiegend genannt wurde. Aber ich denke, das ist nicht der einzige Grund, warum sich junge Menschen heute noch konfirmieren lassen.

Mehr als zwei Drittel der Jugendlichen gaben in der bundesweiten Studie zur Konfirmandenarbeit 2009 an, dass ihnen der Segen wichtig ist.

Und das ist auch das, was mir als Pfarrerin viel bedeutet: der Segen und der Konfirmationsspruch. Bei der Suche nach einem passenden Bibelvers sollen die Konfis nicht nur sich selber einen aussuchen, sondern auch den beiden neben sich. Diese Bibelverse sprechen sie sich dann gegenseitig zu. Und nicht selten kommt es vor, dass jemand vom Nachbarn genau den Vers „geschenkt“ bekommt, den er oder sie sich selber auch ausgesucht hat. Zum Beispiel: „Alles ist möglich, dem der da glaubt!“ Im Konfirmationsgottesdienst berührt mich diese Kombination aus selbst ausgesuchtem Segensvers aus der Bibel, den dann ich den Jugendlichen zuspreche und der Einsegnung durch mich.

„Zum Glück gibt’s den Segen“ – unter diesem Motto steht die nächste Impulspost der Ev. Kirche in Hessen und Nassau, die Anfang Mai an alle evangelischen Haushalte verschickt wird. Diese Post beschäftigt sich mit der Frage: Was ist eigentlich Segen? Und sie will Mut machen, sich segnen zu lassen, selber zu segnen und zum Segen zu werden. Denn:

Segen tut gut, er kommt direkt von Gott.

Segen macht Mut, in ihm stecken Hoffnung und Zukunft.

Lassen Sie sich segnen. Und segnen Sie andere.

Ihre Pfarrerin Monika Bertram