Category Archives: Aktuelles

Friedhöfe in Seeheim-Jugenheim online besuchen

Die Digitalisierung schreitet weiter voran. Seit einigen Jahren sind die Bewohner unserer Bergstraßengemeinde einschließlich aller Ortsteile in der glücklichen Lage, sich einen Überblick über sämtliche Grabstätten auf ihren Friedhöfen verschaffen zu können, ohne sich Wind und Wetter aussetzen zu müssen. Was auf den ersten Blick wie ein spleeniges, möglicherweise üppig mit Steuermitteln gefördertes Innovationsprojekt aussieht, geht in Wahrheit auf eine ehrenamtliche Initiative des Vereins für Computergenealogie e. V. mit mehr als 4.000 Mitgliedern zurück.
Das Grabstein-Projekt wurde 2007 von einer kleinen Gruppe Ahnen- und Familienforscher ins Leben gerufen. Anlass war ein Bericht in einer Tageszeitung über abgeräumte Grabsteine von Grabstellen, deren Liegezeiten abgelaufen waren. Man suchte interessierte Verwandte, die die Grabsteine übernehmen wollten. Andernfalls würden die Steine geschreddert und als Straßenunterbau verwendet. Es war klar, dass zumindest die auf den Steinen geschriebenen Familiendaten der Verstorbenen durch Abfotografieren gerettet werden können. Erst zukünftige Generationen werden diese Arbeit zu schätzen wissen, wenn der allergrößte Teil der Grabsteine nach Ablauf der Liegepachten auf den Friedhöfen abgeräumt sein wird. Die Daten und das Andenken an die Verstorbenen bleiben durch dieses Projekt erhalten. Auch aus kulturhistorischer Sicht ist die Sammlung von Grabsteinbildern nicht unbedeutend; die Dokumentation ermöglicht den Vergleich des Stilwandels der steinernen Denkmale. Heutige Grabsteine sind wesentlich schlichter gestaltet als zu vergangenen Zeiten und z. T. nur noch mit dem Namen der Familie beschriftet, ohne nähere Lebensdaten der Einzelpersonen.
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Gräber von Seeheimer Pfarrern auf dem Alten Friedhof

Einem Artikel in der März-Ausgabe des Gemeindebriefs LAURENTIUS war zu entnehmen, dass die Nutzungsrechte der Evangelischen Kirchengemeinde an den Grabstellen von drei Seeheimer Pfarrern jetzt ablaufen und aufgegeben werden. Bevor die Grabstellen abgeräumt werden, will ich an Leben und Wirken jener drei Pfarrer erinnern, deren Andenken inzwischen mehr als 100 Jahre sichtbar in Ehren gehalten wurden.

Ludwig Bernhard Fischer (14.08.1818- 05.10.1883) war von 1856 bis zu seinem Tod als Pfarrer in Seeheim tätig. In Darmstadt geboren als Sohn des Hofoffizianten Bernhard Fischer, war er nach Abschluss des Theologiestudiums zunächst als Verwalter in Queckborn tätig, 1844 in Nauheim und 1844-1849 als Vikar in Wixhausen. Anschließend war er Garnisonsschulmeister und Garnisonsfreiprediger in Darmstadt und wurde dann 1856 mit der Pfarrstelle Seeheim betraut. Die Seeheimer Pfarrstelle war in Anbetracht der Sommerresidenz des Großherzogs 1854 zur Hofpfarrstelle erhoben worden und wurde von da an unmittelbar vom Kabinett besetzt. Pfarrer Fischer war verheiratet mit Sophie geb. Walther.
Pfarrer Fischer sammelte ein Großteil des seinerzeit verfügbaren Wissens über die Geschichte Seeheims und der Tannenburg und hielt seine Kenntnisse in der von ihm begonnenen Pfarrchronik fest. Jährliche Eintragungen in der Pfarrchronik finden sich von ihm für die Jahre 1859-1870. Diese Eintragungen geben regelmäßig Auskunft über Witterung und Ernte eines Jahres, über den Holzertrag der Waldungen und die Nutzungen der Ortsbürger, darüber hinaus dann zu besonderen Ereignissen und Arbeiten in der Gemeinde wie z. B. Reparaturen des Schulgebäudes oder die Einstellung eines Gemeindearztes. Leider brechen die Aufzeichnungen von seiner Hand 1870 ab. Nicht nur mit der Gründung einer Kleinkinderschule hat Pfarrer Fischer sich um Seeheim verdient gemacht. Mehrere Jahre warb er für die Kleinkinderschule, die Vorläuferin des Kindergartens, und sammelte dafür Spenden, bis sie schließlich am 28. Oktober 1877 im neuerbauten Haus Mühltalstraße 1 eröffnet werden konnte. Als Vorsitzender des Schulvorstandes hatte Pfarrer Fischer es 1860 erreicht, dass die Industrieschule wieder ins Leben gerufen und der Unterricht dort am 5. Januar 1861 mit 70 Schülerinnen begonnen werden konnte.

Pfarrer Fischer starb wenige Wochen nach Vollendung des 65. Lebensjahres und wurde östlich vom Kirchturm auf dem Friedhof beigesetzt. Seine Frau Sophie Fischer geb. Walther wurde an seiner Seite bestattet, nachdem sie im Jahr 1900 im Alter von 82 Jahren gestorben war. Sie bestimmte in ihrem Testament einen Betrag von 250 Mark für die Kirche Seeheim zur Unterhaltung der Fischerschen Grabstätte. (mehr …)

Gemeinsam für Flüchtlinge

Die Spendenaktion „Gemeinsam für Flüchtlinge“ der vier Kirchengemeinden aus Seeheim- Jugenheim hat einen Betrag in Höhe von über 13.000 Euro erbracht, der die Finanzierung von zwei Minijobs für ein Jahr ermöglicht.
Dies macht es möglich, dass sowohl die Betreuung der Flüchtlinge aus der Ukraine im Pfarrer-Reith-Haus als auch die Unterstützung vom Helferkreis Asyl in der Linde fortgesetzt werden kann. Durch die laufenden Spendeneingänge besteht die Aussicht, dass innerhalb der nächsten zwölf Monate erneut ausreichend Geld zusammenkommt, um die Aktion auch im nächsten Jahr fortzusetzen. Das wäre dringend nötig, denn es gibt keine Anzeichen dafür, dass die Ursachen von Migrationsbewegungen in den nächsten Jahren weniger werden.
Der Arbeitskreis Ökumene dankt allen Spenderinnen und Spendern für ihr Engagement und hofft, dass sie weiterhin treue Unterstützer der Aktion „Gemeinsam für Flüchtlinge“ bleiben.

Pfr. Christoph Sames

Aus dem Kirchenvorstand

Foto: epd-bild / Jens Schulze

Der Kirchenvorstand hat sich in seiner ersten Sitzung dieses Jahres mit dem Abendmahl beschäftigt. Im vergangenen Jahr wurde nach der Corona-bedingten Abendmahls-Pause wieder Abendmahl gefeiert, bei dem aus hygienischen Gründen statt eines Gemeinschaft-Kelches Einzelkelche genommen wurden. Dabei haben wir die Einzelkelche mit Wein bzw. Traubensaft gefüllt, sodass man als Abendmahlsgast die Wahl hatte. Dies führte allerdings zu Problemen, da nicht vorhersehbar war, wie viele Kelche von jeder Sorte benötigt wurden. Aus diesem Grund hat der Kirchenvorstand beschlossen, dass zum Abendmahl zukünftig nur noch Traubensaft gereicht wird. So kann in Zukunft jeder und jede am Abendmahl teilnehmen, ohne vorher im Laurentius nachlesen zu müssen, ob Wein oder Traubensaft gereicht wird.

 

Erwin Rieke

Kita-Kinder versorgen Kita-Hühner

Seit November letzten Jahres gehören zum Kita-Team vier Hühner. Sie leben in einem Freigehege und in einem sogenannten Cube, der als Nachtquartier dient. Dieses Zuhause unserer vier „Damen“ wurde durch eine große Spende des Kita-Fördervereins möglich. Vielen Dank für diese Finanzierung!
Die Kinder helfen fleißig bei der Pflege und Versorgung der Hühner mit. Täglich gibt es frisches Futter und Wasser. Einmal in der Woche wird der Cube sauber gemacht und mit frischem Streu ausgelegt. Auch das Gehege wird von Unrat befreit und die Erde frisch aufgelockert. So dass die Hühner wieder erfolgreich picken können.

Sonja Rhein

Ich schenke dir diesen Baum

Foto: J. Eberle

Drei Bäumchen, eine Birne „Mollebusch“, ein Tafel-Apfel und eine „Bühler Frühzwetsche“ verjüngen seit Anfang November 2022 den Obstbaumbestand des Pfarrfeldes „Am Viehweg“ (Blütenhang). Die Umweltgruppe „Grüner Hahn“ hat sich auch zur Aufgabe gemacht, an geeigneten Orten Bäume zu pflanzen. Zum Auftakt hat sich der Standort angeboten, da auf dem Gelände ein Apfelbaum an „Schwarzem Rindenbrand“ erkrankt und gerodet werden musste. Die Kirchengemeinde hat den Kauf durch den Kirchenvorstand unterstützt und finanziert. Die Umweltgruppe wird die laufende Bewässerung organisieren.

Thomas Reinhardt
Hans Jürgen Eberle

„So viel du brauchst…“ – Klimafasten 2023

Zeit für positive Veränderungen in der Fastenzeit
Traditionell ist die Fastenzeit im Alltagsleben geprägt durch Verzicht auf Fleisch oder Genussmittel. Heute erleben wir Fasten immer häufiger als Zeit für positive Veränderungen und neue Erfahrungen. Christ*innen nutzen die Fastenzeit z.B., um den Umkehr-Gedanken auf ihr Leben zu übertragen oder Solidarität mit der Mitschöpfung auszudrücken. Neue Erfahrungen und Erkenntnisse aus dieser Zeit setzen Gedanken frei und motivieren zu anderen Verhaltensweisen und positiver Veränderung auch außerhalb der Fastenzeit.

Fasten für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit
Der Klimawandel wird durch die Erhitzung der Erdatmosphäre immer spürbarer. Das macht deutlich, wie notwendig Veränderungen sind, hin zu klimafreundlichen Techniken und Verhalten. Die Situation verschärft sich durch den Anstieg der Preise für Energie und fossile Rohstoffe, ausgelöst durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine. Wir müssen als Gesellschaft zusammenhalten und zugleich die Menschen unterstützen, die am wenigsten zur Klimakrise beigetragen haben, aber am meisten darunter leiden, sei es in Deutschland oder anderswo auf diesem einen Planeten.

Sieben Fastenwochen
Auch im Jahr 2023, zwischen Aschermittwoch und Ostersonntag (vom 22. Februar bis zum 9. April 2023), ruft die ökumenische Initiative Klimafasten wieder dazu auf, sich für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit einzusetzen und Schöpfungsverantwortung für die nachfolgenden Generationen und alles Lebendige zu übernehmen. Ganz nach dem Motto „so viel du brauchst…“

Ideen zum Nachmachen
Die Aktion Klimafasten bietet einen bunten Strauß an Themen und Ideen zum Nachmachen an.

Wir nehmen uns Zeit

  • für die Frage wie Erneuerbare Energien und Energieeinsparung unsere
  • für einen anderen Blick auf die Dinge die wir (ver-)brauchen
  • für die genauere Betrachtung unseres Flächenverbrauchs
  • um mal anders mobil zu sein
  • für eine nachhaltige und ökologisch bessere Beleuchtung
  • für Biodiversität
  • um Glück zu finden

Medien zur Begleitung der Kampagne
Eine Klimafastenbroschüre begleitet durch die eigene Fastenzeit und gibt praktische Anregungen für den Alltag. Das kostenlose Heft ist ab Januar 2023 erhältlich oder kann im Internet auf www.klimafasten.de heruntergeladen werden.

Darüber hinaus finden im Rahmen der Klimafastenaktion an vielen Orten Veranstaltungsreihen mit Workshops, Vorträgen und Aktionen statt.

Sie haben Interesse, eine Klimafastengruppe zu initiieren oder eine Aktion in Ihrer Gemeinde durchzuführen? Melden Sie sich gerne bei Hans Jürgen Eberle, im Gemeindebüro oder bei unserer Dekanatsreferentin Sabine Allmenröder (E-Mail: sabine.allmenroeder@ekhn.de)
Auch im Dekanat finden möglicherweise Veranstaltungen zu Klimafasten statt, bitte informieren Sie sich auf der entsprechenden Homepage.

Hans Jürgen Eberle

Kollektenbons – die Alternative zum Bargeld

Sonntagmorgen vor dem Kirchgang: Die Suche nach einem passenden Kollektenbetrag geht los. Alles Kleingeld ist ausgegeben, auch die kleineren Scheine sind alle. Im Laurentius haben Sie gelesen, wofür die heutige Kollekte bestimmt ist. Vielleicht ist es ein Projekt, das Ihnen sehr am Herzen liegt, sodass Sie gern mehr geben möchten als das übliche Kleingeld? Wie gut, dass Sie im Gemeindebüro verschiedene Kollektenbons erworben haben! So können Sie genau den Betrag spenden, der an diesem Sonntag oder Feiertag Ihrem Wunschbetrag entspricht.
Die Bons sind aus widerstandsfähigem Material, die sogar einen versehentlichen Waschmaschinengang überstehen können. Sie sind leicht und passen in jede Geldbörse oder Jackentasche. Wenn am Ausgang nach dem Gottesdienst mit einem Klingelbeutel gesammelt wird oder Sie für Aufgaben der eigenen Gemeinde etwas in die Spendenkirche geben möchten, geben Sie statt Bargeld ganz einfach den Bon in das Sammelbehältnis.
Die Kollektenbons erhalten Sie im Gemeindebüro Bergstraße 3 zu den üblichen Öffnungszeiten. Sie können diese im Einzelwert von 1, 2, 5 oder 10 Euro erwerben. Beim Erwerb der Kollektenbons erhalten Sie selbstverständlich eine Spendenbescheinigung.

Ihr Gemeindebüro

Ein Herz für die musikalische Arbeit in der Gemeinde

Die neue Dekanatskantorin stellt sich vor

Liebe Gemeinde, mein Name ist Julia Klöpfer, ich bin 28 Jahre alt und freue mich sehr, ab 1. November als neue Dekanatskantorin in See- heim-Jugenheim und im gesamten Dekanat tätig zu sein.

Ursprünglich komme ich aus einem kleinen Dorf nördlich von Stuttgart, wo ich zunächst Schulmusik und später Kirchenmusik studiert habe. Aufgewachsen in einem kirchlich geprägten Elternhaus haben mich in meinem 13. Lebensjahr der majestätische Klang der Orgel meiner Heimatgemeinde und die faszinierenden Harmonien eines unbegleiteten Chors in ihre Banne gezogen und glücklicherweise bis heute nicht mehr losgelassen. So kam eins zum anderen: Ich nahm Orgelunterricht, um dieses großartige Instrument spielen und besser verstehen zu können, ging in die örtliche Jugendkantorei sowie später in die Kantorei. So kam ich in Kontakt mit Instrumental- und Vokalmusik aller Jahrhunderte, was mich letztlich dazu brachte, meine Leidenschaft zum Beruf zu machen. Im Studium leitete ich einen Kirchenchor, einen Jugendchor sowie mehrere Kinderchorgruppen und merkte dabei schnell, dass mein Herz für die musikalische Gemeindearbeit schlägt.
Meine wohl prägendste Studienerfahrung war mein Praxissemester an der Deutschen Schule in Nairobi (Kenia), an der ich Musik in allen Klassenstufen unterrichtet und im Grundschulchor assistiert habe. Dort durfte ich neben der Kultur auch in musikalischer Hinsicht sehr viel Neues entdecken und erleben. Aktuell bin ich kirchenmusikalische Praktikantin im Kloster Maulbronn, um dem dortigen Bezirkskantor zu assistieren und Studieninhalte zu vertiefen. Nach diesem weiteren Ausbildungsabschnitt freue ich mich sehr darauf, in Seeheim-Jugenheim anzufangen und Ihnen in den verschiedenen musikalischen Gruppen oder im Gottesdienst zu begegnen. Neben der Musik bin ich sehr großer Fan unserer wundervollen und erhaltenswerten Schöpfung und so oft es geht draußen unterwegs. Meistens zu Fuß, manchmal auch mit dem Fahrrad. Hauptsache im Wald oder über Wiesen und Felder.
Jetzt freue ich mich darauf, Sie kennenzulernen und gemeinsam mit Ihnen und der ganzen Ge- meinde Musik zu machen, dass das Soli Deo Gloria nie verklingt.

Ihre Julia Klöpfer

 

Einladung zur Online-Gesprächsreihe “Sehnsucht Natur”

Die Sehnsucht, sich draußen in der Natur zu bewegen, hat in den letzten Monaten und Jahren zugenommen, verstärkt noch einmal durch die Corona-Pandemie. Welcher Natur begegnen wir? Einer kulturell überformten Landschaft, aufgeteilt in letzte Flecken von Grün? Oder richtet sich unsere Sehnsucht auf die Neue Schöpfung, die als Heilsgegenwart in allem aufscheint, was ist? Erleben wir irritierende Entfremdung oder heilsame Verbundenheit? Ist unsere Beziehung zur Natur bestimmt von den Zerrüttungen und Dysbalancen der Gegenwart oder auf Hoffnung und Zukunft hin gegründet? Oder muss beides zusammen gedacht werden? Wie sind schöpfungstheologische und heilsgeschichtliche Perspektiven miteinander verwoben?
Diesen Fragen widmet sich die Herbstreihe 2022 ab dem 7. September 2022 mit Gesprächsabenden zur „Sehnsucht des Menschen nach der Natur – zerbrochene Verhältnisse und heilsame Beziehungen“, zu der wir Sie herzlich einladen. An drei Tagen im Herbst von 18:00-20:30 Uhr wollen wir online bei „Brot und Wein“ zusammensitzen und gemeinsam nachdenken. Interessierte Menschen können an allen Gesprächsabenden teilnehmen oder sich auch nur zu einzelnen Veranstaltungen anmelden. Wie auch immer: Die Anmeldungen sind kostenfrei.

Die weiteren Termine sind 21. Oktober 2022 und 02. Dezember 2022.

 

 

  Flyer – Gesprächsabende Sehnsucht Natur

Dr. Hubert Meisinger
Referat Umwelt & Digitale Welt
Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN