Amtseinführung von Dekan Kreh

„Mit offenen Ohren hören, was andere Menschen brauchen“

Verpflichtung von Dekan Kreh durch Pröpstin Karin Held

Verpflichtung von Dekan Kreh durch Pröpstin Karin Held

Die Starkenburger Pröpstin Karin Held hat den neuen Dekan des Evangelischen Dekanats Bergstraße, Arno Kreh, in sein Amt eingeführt. Bei dem Festgottesdienst in der voll besetzten Kirche von Schwanheim bezeichnete sie  ihn als „geistlichen Architekten“, der gemeinsam mit anderen an dem „Dekanatsbauplatz“ arbeite und dabei das Ganze im Blick haben müsse.

 

Seine erste Predigt als Dekan war keine „Regierungserklärung“ mit konkret benannten Vorhaben. In der Auslegung des Predigttextes aus dem 1. Korintherbrief (2,1-10) machte Arno Kreh vielmehr deutlich, auf welcher Grundlage er sein Amt wahrnehmen wolle. Der Glauben verschaffe einen neuen Blick auf die Welt. Durch den Glauben könnten wir die Welt mit anderen Augen sehen und auch erkennen, was sonst übersehen werde. „Wir wollen als Dekanat Kirche gemeinsam gestalten und Menschen zum Leben ermächtigen“, sagte der neue Bergsträßer Dekan. Die Weisheit Gottes stifte Gemeinschaft über den eigenen Kirchturm hinaus. Das ermögliche „mit offenen Ohren zu hören, was andere Menschen brauchen“, sei es bei der Hospizarbeit, der Tafelarbeit, den Diakoniestationen, bei dem Einsatz gegen Rechtsradikalismus oder einer Willkommenskultur für Flüchtlinge.

Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Propsteikantor Konja Voll an der Orgel und von einem beeindruckenden Spontanchor aus verschiedenen Gemeinden und Kantoreien, der von Dekanatskantor Klaus Thielitz geleitet wurde.

v.l.n.r. der Präses der Kirchensynode Dr. Ulrich Oelschläger, der Bergsträßer Präses Dr. Michael Wörner, Ehefrau Annette Claar-Kreh, Arno Kreh

v.l.n.r. der Präses der Kirchensynode Dr. Ulrich Oelschläger, der Bergsträßer Präses Dr. Michael Wörner, Ehefrau Annette Claar-Kreh, Arno Kreh

In seinem Grußwort bedauerte es der Präses der Kirchensynode der EKHN, Dr. Ulrich Oelschläger, dass  Arno Kreh jetzt nicht mehr stellvertretender Vorsitzender des Finanzausschusses der Synode sein könne. „Wo gibt es sonst einen Pfarrer, der zugleich gelernter Bankkaufmann ist“, betonte Oelschläger. Die beiden katholischen Dekane, Hans Georg Geilersdörfer (Dekanat Bergstraße-Ost) und Thomas Meurer (Dekanat  Bergstraße-Mitte) boten dem evangelischen Dekan ein „freundliches Miteinander“ an und eine Fortsetzung der „wunderbaren ökumenischen Zusammenarbeit“ etwa beim Schutz des Sonntags. „Sonntagsschutz bleibt genauso wichtig wie die Armutsbekämpfung – das ist unsere gemeinsame Sprache“, sagte der Präses des Evangelischen Dekanats Vorderer Odenwald, Dr. Michael Vollmer.

Gut beschirmt mit der Leiterin des Diakonischen Werks Bergstraße, Brigitte Walz-Kelbel

Gut beschirmt mit der Leiterin des Diakonischen Werks Bergstraße, Brigitte Walz-Kelbel

In ihrem Grußwort für das Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN hob Dr. Brigitte Bertelmann ebenfalls den Sonntagsschutz hervor, für den sich Zentrum wie Dekanat gleichermaßen engagierten. Die Leiterin des Diakonischen Werks Bergstraße, Brigitte Walz-Kelbel, überreichte dem Dekan einen Regenschirm als Symbol für zwei aktuelle Arbeitsschwerpunkte der Diakonie: die Wohnungslosenhilfe, die immer mehr junge Menschen betreut und die Arbeit mit inzwischen 800 Flüchtlingen im Kreisgebiet.

Für die Nachbardekanate hieß Dekan Joachim Meyer vom Dekanat Vorderen Odenwald Arno Kreh in der Starkenburger Leitungsrunde willkommen. Er dankte zugleich dem stellvertretenden Bergsträßer Dekan, Hermann Birschel, der fast ein Jahr lang das Dekanat kommissarisch leitete. Stellvertretend für den Landrat des Kreises Bergstraße unterstrich der Kreisbeigeordnete Kurt Knapp die gute Zusammenarbeit des Landkreises mit den Kirchen. Das solle fortgesetzt werden.

Für das Evangelische Dekanat Bergstraße übereichte Präses Dr. Michael Wörner  einen Zuschuss für eine Orientierungshilfe. Gemeint ist ein Navi für das Auto, das zielsicher den Weg zu den 34 Kirchengemeinden im  Dekanat weise.

Die Pröpstin hatte zudem auszugsweise Passagen aus der Kirchenordnung vorgelesen, die die Aufgaben eines Dekans beschreiben. Arno Kreh meinte dazu abschließend, da werde ihm ganz bange. Mit seinem Schlussappell, „ich schaffe es nicht allein; es ist wichtig, dass Sie alle an meiner Seite stehen“, streckte er die Hand zur Zusammenarbeit ganz weit aus.

Ev. Dekanat Bergstraße