Den richtigen „Groove“ finden

Kurs „PopPiano“ der Evangelischen Dekanate Bergstraße und Ried

Zu einem besonderen Kurs hatten die Evangelischen Dekanate Bergstraße und Ried am Samstag, den 17. Januar eingeladen. Acht neben- und ehrenamtliche Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker aus dem südhessischen Raum waren nach Seeheim gekommen, um dort im Pfarrer-Reith-Haus unter Anleitung von Bernhard Kießig eine Einführung in die Begleitung neuer geistlicher Lieder am Klavier zu bekommen und zu üben.
Bernhard Kießig hat Kirchenmusik, Jazzpiano und Korrepetition studiert und arbeitet seit 2013 als Referent für Poppiano und Gospelchor im Zentrum Verkündigung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. In dieser Funktion ist er unter anderem für die Aus- und Fortbildung neben- und ehrenamtlicher Kirchenmusiker in der Popularmusik verantwortlich.

Bernhard Kießig führt in Rhythmik und Harmonik ein. Foto: Gerald Eisfeldt

Bernhard Kießig führt in Rhythmik und Harmonik ein. Foto: Gerald Eisfeldt

Schwerpunkt dieses Kurses war die Einführung in die besondere Art der Liedbegleitung von Neuen Geistlichen Liedern, deren Harmonik und Rhythmik von den Stilistiken der Popularmusik geprägt sind. Dazu sagte Bernhard Kießig: „Neue Geistliche Lieder erfordern einen völlig anderen Stil in der Begleitung. Sie klingen nicht gut, wenn sie wie klassische Choräle gespielt werden.“ Er stellte eine Reihe von Patterns vor, die in der Popularmusik Verwendung finden und zeigte, welche Akkordverbindungen gut klingen. „Es gilt, den richtigen Groove zu jedem Lied zu finden, dann bekommt die Gottesdienstgemeinde Lust, diese Lieder kräftig mitzusingen.“ , so der Experte.
Gruppen- und Einzelübephasen wechselten sich ab. Jeweils nach einer Einführung in die Themen durch Bernhard Kießig hatte jeder Kursteilnehmer die Möglichkeit, die Ideen am eigenen E-Piano für sich auszuprobieren und zu üben. Marion Huth (Dekanatskantorin Bergstraße) und Gunhild Streit (Dekanatskantorin Ried), die beiden Organisatorinnen des Kurses, gaben dazu Tipps, Bernhard Kießig ließ jeden, der wollte, vorspielen und beriet ihn einzeln.

08 PopPiano_IMG_20150117_164437Gemeinsam mit den Probanden am Klavier und an der Tafel sammelte er in den Gruppenphasen schon vorhandenes Wissen und gab Anregungen zur praktischen Umsetzung. Die Kursteilnehmerinnen konnten dies sofort ausprobieren, denn so Bernhard Kießig: „Je gleichmäßiger und stabiler ein Groove ist, desto besser lässt sich der Gemeindegesang führen. Bernhard Kießig ermunterte auch zum „Herumspielen“: „Nur, wenn ich immer wieder spiele und höre, weiß ich, ob ein Groove wirklich gut klingt und passt.“
Die anderen Kursteilnehmer hörten den Ausführungen aufmerksam zu und machten sich Notizen. Mit dem Verlauf der Veranstaltung zeigten sich die Dekanatskantorinnen Marion Huth und Gunhild Streit sehr zufrieden. „Die Resonanz auf unser Angebot war gut und es war schön zu hören, wie jede Kursteilnehmerin unabhängig vom pianistischen Könnensstand diese neue Art zu spielen, umsetzen und verfeinern konnte“, freute sich Gunhild Streit. Eine Wiederholung dieses Angebotes ist geplant.

Gunhild Streit, Dekanatskantorin, Evangelisches Dekanat Ried