Konfi-Freizeit 2. bis 4. März in Reichelsheim

Haben Sie schon einmal versucht, als Blinder in einer Gruppe von anderen Blinden eine Treppe hinunterzugehen, dann – natürlich blind – durch eine Tür und quer über den Hof zu einer Wand zu gelangen, wo Sie versuchen müssen, ein Stück Stoff zu ertasten, bevor Sie dann weiter hinaus durchs Hoftor in den Garten gehen und quer hinüber zum Zaun? Und so geht es weiter blind durch fünf Stationen. Und nicht nur das, mit Ihnen sind dann noch weitere vier Gruppen von Blinden dabei, die gleichzeitig dieselbe Strecke gehen und Ihren Weg kreuzen … Dies war nur eine der erlebnispädagogischen Aufgaben, die die Jugendlichen gemeinsam zu bewältigen hatten.

Gerade noch rechtzeitig vor dem dramatischen Ausbruch der Coronakrise konnten wir Anfang März mit 21 Konfirmandinnen und Konfirmanden ins europäische Jugendbegegnungszentrum Reichelsheim fahren. Dabei konnten uns sechs Teamer begleiten: Alina, Annika, Colin, Malte, Paul und Stefanie, die uns in allem kompetent unterstützten.

Untergebracht war die Gruppe in der originell eingerichteten ehemaligen Hofreite mitten im Ort in Reichelsheim. Jedes Zimmer ist anders, ein wunderschöner Gruppenraum bietet Platz zum Musikmachen, Spielen und Arbeiten. Hier lässt es sich gut leben und arbeiten!

Inhaltlich orientierten wir uns am biblischen Gleichnis vom verlorenen Sohn aus dem Lukasevangelium, in das wir uns mit Rollenspielen, Gruppengesprächen und passenden erlebnispädagogischen Einheiten hineindachten und hineinspielten. Trainer Casties vom Schloss Reichenberg betreute und leitete die drei erlebnispädagogischen Einheiten gemeinsam mit einer Kollegin an. Es gab viele Spiele und interessante Herausforderungen, die zum Teil auch oben im Saal des schönen Schlosses stattfanden.

Große Herausforderungen waren Einkauf und Organisation von Frühstück und Abendessen. Alle mussten mithelfen, und ab und zu gab es die eine oder andere kleine Verwirrung bei der Zuständigkeit. Das vollwertige Mittagessen, das die Küche am Dienstag und Mittwoch für uns zubereitete, war überaus köstlich und schmeckte offenbar allen, denn es blieb nichts übrig.

Die Nächte waren für manche kürzer als gewohnt, doch das gehört ja schließlich dazu.

Pfarrerin Eva-Maria Loggen