Unsere Umweltleitlinien

Beim Auftaktgottesdienst für das Projekt „Der Grüne Hahn“ zum Erntedankfest 2019 hatten die Besucherinnen und Besucher Gelegenheit, die für sie wichtigen Punkte von umweltfreundlichem und nachhaltigem Handeln in allen Bereichen unserer Kirchengemeinde zu notieren. Auf dieser Grundlage hat das Team „Grüner Hahn“ Leitlinien erarbeitet, welche die Ziele der Umweltarbeit unserer Gemeinde beschreiben, d. h. in welche Richtung sich die Kirchengemeinde in ihrer Verantwortung entwickeln bzw. verbessern möchte. Mit diesen Umweltleitlinien werden Grundsätze des Umweltschutzes in der Kirchengemeinde festgehalten. Sie dienen der mittel- und langfristigen Orientierung für alle Entscheidungen und Handlungen. Der Kirchenvorstand hat die Umweltlinien in seiner Juli-Sitzung  2021 beschlossen.

Umweltleitlinien der Evangelischen Kirchengemeinde Seeheim-Malchen
„Und Gott der Herr nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte“ 1. Moses 2,15
Wir sind uns bewusst, dass wir Menschen diesem Auftrag bisher nicht gerecht werden, sondern die knappen Ressourcen ohne Rücksicht auf unsere Umwelt und auf das Wohl zukünftiger Generationen ausbeuten. Daher fühlen wir uns als Christen verpflichtet, uns gemeinsam für nachhaltige Lebensbedingungen und für die Erhaltung der Schöpfung einzusetzen, nach dem Grundsatz „global denken – lokal handeln“.

1. Wir glauben, dass wir diese Erde und unser Leben dem Wirken Gottes verdanken. Dies verpflichtet uns zum Einsatz für den Erhalt seiner Schöpfung.
Wir, die Kirchengemeinde Seeheim-Malchen, betrachten deshalb den Schutz der Natur und der Umwelt als eine wichtige Aufgabe. Im Rahmen unserer kirchlichen Arbeit verpflichten wir uns, zu einer stetigen Verbesserung des Umweltschutzes beizutragen.

2. Wir treffen Entscheidungen in Solidarität mit anderen Regionen der Welt.
Wir wollen in der Evangelischen Kirchengemeinde Seeheim-Malchen mit den Rohstoffen dieser Erde so umgehen, dass unsere Lebensqualität nicht auf Kosten von Menschen in anderen Regionen in der Einen Welt geht. Wir wollen von Erfahrungen in der Ökumene lernen und umweltfreundliche Techniken aufnehmen. Dabei achten wir darauf, dass benötigte Materialen und Lebensmittel unter Einhaltung fairer Bedingungen eingekauft werden und versuchen dabei auch unnötige Verpackungsmaterialen, insbesondere nicht abbaubare Kunststoffe, zu vermeiden.

3. Wir achten darauf, wie sich unsere Ent- scheidungen auf künftige Generationen auswirken.
Wir berücksichtigen die begrenzte Regenerationsfähigkeit der Ökosysteme. Wir tragen der Tatsache Rechnung, dass die Ressourcen, die uns unser Planet zur Verfügung stellt, voraussichtlich nur noch für wenige Generationen reichen, wissen aber auch, dass die Klimaveränderung bereits vor deren Erschöpfung katastrophale Auswirkungen hat. Wir möchten Entscheidungen treffen, die nachhaltig sind, d. h. dass sie auf Dauer das ökologische Gleichgewicht nicht stören und sich nicht negativ auf das Leben künftiger Generationen auswirken.

4. Wir fördern gesunde Lebensräume für Menschen, Tiere und Pflanzen.
Wir achten bei Renovierung und Ausstattung unserer Räume auf umweltfreundliche Materialien. Kirchliche Gebäude und Grundstücke sollen Lebensmöglichkeiten für Pflanzen und Tiere bieten.

5. Wir möchten Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit miteinander vereinbaren.
Wir achten auf sparsame Nutzung von Rohstoffen und Energieträgern mit wirtschaftlich vertretbarer neuer Technik, um die Umwelt zu schonen und Kosten zu sparen. Bei langfristig wirkenden Entscheidungen versuchen wir, im Rahmen des der Gemeinde wirtschaftlich Möglichen die ökologisch optimale Lösung umzusetzen. Die Förderung und der Schutz der biologischen Vielfalt als Grundlage für ein intaktes und funktionierendes Ökosystem ist Ziel bei allen kirchlichen Grundstücken.

6. Wir suchen bei unseren Vorhaben diejenigen Wege, welche die Umwelt am wenigsten belasten.
Wir halten alle umweltrelevanten rechtlichen Vorgaben ein, z.Bsp. die Beschaffungsverordnung der EKHN. Wir vereinbaren ein Umweltprogramm und betreiben ein Umweltmanagement, für welches Verantwortliche benannt werden. Wir erheben regelmäßig unsere Ökobilanz und bewerten unsere direkten und indirekten Umweltauswirkungen. Wir informieren und beteiligen unsere Mitarbeitenden, Partner und
die Öffentlichkeit. Wir überprüfen regelmäßig unsere Ergebnisse und aktualisieren das Umweltprogramm.

7. Wir stärken Schöpfungsverantwortung und Umwelterziehung durch Verkündigung in Gottesdiensten und in unseren Kreisen und Gruppen.
Wir machen die Verantwortung des Menschen vor der Schöpfung Gottes regelmäßig zum Thema unserer Gottesdienste und des Konfirmandenunterrichts. Wir vermitteln unsere Anliegen auch Gruppenmitgliedern und Besuchern unserer Veranstaltungen.

8. Wir machen unsere Ziele und Ergebnisse öffentlich.
Dazu gehört Öffentlichkeitsarbeit in Veranstaltungen, Führungen, Veröffentlichungen und Internet, wie auch die Mitarbeit in außerkirchlichen Programmen und Gruppen.

9. Wir tauschen unsere Erfahrungen mit an- deren Stellen und Einrichtungen aus.
Wir arbeiten in unserer Region mit anderen Akteuren des Umwelt- und Naturschutzes zusammen und verstehen uns dabei als Teil einer weltweiten ökologischen Lerngemeinschaft.

10. Wir fördern die Umsetzung dieser Leitlinien durch Einbeziehen qualifizierter Beratung.
Wir führen das kirchliche Umweltmanagement nach dem Siegel „Grüner Hahn“ ein und lassen unsere Arbeit regelmäßig extern überprüfen (Öko-Audit).

Hans Jürgen Eberle