Laurentiuskirche Seeheim

Laurentiuskirche (Foto: Fabian Klusmeyer)

Laurentiuskirche (Foto: Fabian Klusmeyer)

Die Seeheimer Kirche ist ein historisches Bauwerk und auch das älteste im Ort. Mehrfach hat die Laurentiuskirche im Laufe der Geschichte ihr Aussehen verändert. Bis zur Reformation wurde sie als Kapelle geführt und war somit keine Taufkirche.

Der quadratische Turm, erbaut zwischen 1230 und 1250, erhebt sich über dem gotischen Chor- und Altarraum, daher spricht man von einer Turmkirche. Ursprünglich trug dieser Turm eine sog. Bischofsmütze, hatte also ein Rhombendach; dies beweisen zwei wasserspeierartige Steinkonsolen.

Die Zahl 1503 am Westportal weist auf einen Umbau mit Erweiterung des Kirchenschiffes hin. Dem Jahre 1599 entstammt die kleinste Glocke der Kirche (1599 wurde auch das ansehnliche Seeheimer Rathaus errichtet). Die mittlere Glocke wurde im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen und 1952 durch eine neue ersetzt.

Kriegsschäden durch Tillys Truppen während des Dreißigjährigen Krieges konnten erst zweihundert Jahre später beseitigt werden. 1960 erfolgte ein Umbau mit nochmaliger Erweiterung (Vorhalle im Westen). Erwähnenswert sind bei den letzten großen Renovierungen 1985 und 2007 die freigelegten Teile der Fresken, die neue Heizung, der behindertengerechte Eingang, neue Treppen zu den Emporen, die neue Beleuchtung, eine neue Gestaltung des Innenraums zusammen mit einer völlig neuen farblichen Fassung.

An der Außenseite der Kirche sind alte Grabsteine und Grabplatten aufgestellt:

  • am Westportal zwei Steine aus dem 18. Jahrhundert
  • an der Rückfront des Turmes zwei Epitaphe aus dem 16. Jahrhundert
  • an der Südseite des Chorturms ein (weiterer) Stein aus dem 18. Jahrhundert und ein altes gusseisernes Grabkreuz

Bemerkenswert ist die Innenausstattung der Kirche. Aus der Zeit der Gotik stammen:

  • Die Fresken an der Nordseite des Chorraumes und in der dortigen Fensterleibung     wurden beim Umbau 1959/60 freigelegt
  • das Maßwerk in einem Chorfenster auf der Südseite, – die Tür zur Sakristei mit Sakralrune, Wetzrillen und Weinranke
  • sowie ein weiteres Fresko in der Sakristei (Kreuzigungsgruppe)

Über dem Altar schwebt das aus der späten Gotik stammende Kruzifix, das Leiden und Schmerz des Gekreuzigten zum Ausdruck bringt.

Innenraum Laurentiuskirche (Foto: Fabian Klusmeyer)

Innenraum Laurentiuskirche (Foto: Fabian Klusmeyer)

Der Taufstein, seit 1986 vor der barocken Kanzel stehend, trägt die Jahreszahl 1580.

1962 wurde eine neue Orgel eingebaut, sie erhielt aber das Gehäuse der barocken Orgel aus dem Jahr 1750, deren Vorläuferin schon 1609 vorhanden war.

In Verbindung mit der Renovierung 1985 wurde vom Künstler Joachim Pick das Farbfenster in der Mitte des Chores gestaltet.
Bei der letzten Renovierung 2007 wurde der Innenraum in neuer farblicher Fassung gestaltet, die Heizung und die Treppen zur Empore erneuert und ein behindertengerechter Zugang geschaffen.
Im Jahr 2013 schuf der Darmstädter Künstler Cornelius Staudt das Osterfenster in der südlichen Chorwand.

Adresse:
Zugang zur Laurentiuskirche erhalten Sie über die Kirchstraße und über die Straße Hinter der Kirche. Dort sind auch ausreichende Parkplätze für Besucher vorhanden.