Crowdfarming – von der Hand in den Mund Aus der Gemeinde

Wer von uns möchte in der diesjährigen Winterzeit nicht viel vitaminreiches Obst essen, um gesund und wohlbehalten zu bleiben? Dass Zitrusfrüchte mit ihrem hohen Vitamin C-Gehalt unsere Immunabwehr stärken, ist schon lange bekannt. Leider wachsen sie aber nicht in unseren Breitengraden und müssen daher aus warmen Gefilden importiert werden. Woher kommen sie und wie sind sie zuvor behandelt worden? In Zeiten, in denen wir regionale und nachhaltige Landwirtschaft unterstützen möchten, sind das berechtigte Fragen. Umweltbewusste unter uns werden sicherlich ein schlechtes Gewissen bei dem Gedanken an lange Transportwege und Pestizid-behandelte Zitrusfrüchte haben. Dieses schlechte Gewissen ist nicht mehr nötig!
Denn hier kommt das Crowdfarming ins Spiel. Crowdfarming bedeutet – frei übersetzt – gemeinsame Landwirtschaft, denn Landwirt und Verbraucher gehen eine Gemeinschaft ein, von der beide profitieren. Die Ernte wird direkt für den Kunden produziert bzw. gepflückt und verpackt. Da die Ware den Verbraucher ohne Zwischenstufen erreicht, kann der Landwirt besser planen und muss den Gewinn nicht mit verschiedenen Zwischenhändlern teilen – wir haben hier also eine transparente Lieferkette. Der Kunde bekommt so z.B. frisch geerntetes Obst, das ohne Pestizide und zum Teil mit erneuerbaren Energien angebaut wird.
Crowdfarming ist eine Online-Plattform, die 2017 gegründet wurde und den direkten Kontakt zwischen den Landwirten und den Kunden herstellt.
Verschiedenste Erzeuger, angefangen von Obstbauern bis hin zu Imkern, Winzern
und Milchbauern bieten ihre Produkte entweder zur Adoption oder in Form von Kisten online zum Kauf an. Man hat also die Wahl, einen Orangenbaum zu adoptieren (oder eine Kuh oder einen Rebstock) und mehrere Kisten Ernte zu erhalten oder nur eine einzelne Kiste zu bestellen. Je nach Geschmack und Bedarf. Da die meisten Produkte biologisch angebaut werden und ohne Plastik oder sonstige Folien verschickt werden, tut man nicht nur dem Landwirt etwas Gutes, sondern auch der Umwelt. Das Ganze hat nur einen Haken. Die versendeten Früchte schmecken zwar köstlich (wir haben schon Orangen, Pampelmusen, Zitronen und Granatäpfel probiert), aber sie werden in recht großen Mengen verschickt. Also gilt es, entweder viel Obst oder frischgepresste Säfte zu sich nehmen oder sich mit Freunden und Nachbarn abzusprechen, um gemeinsam ca. 5 kg Früchte zu bestellen und dann aufzuteilen.
Gesunde Nachbarschaftshilfe in Corona-Zeiten – vielleicht doch kein Haken, sondern ein weiteres Plus? Weitere Informationen finden Sie unter www.crowdfarming.com/de.

Viel Spaß beim Stöbern und bleiben Sie gesund und wohlbehalten!

Dr. Julia Koch