Friedhöfe in Seeheim-Jugenheim online besuchen

Die Digitalisierung schreitet weiter voran. Seit einigen Jahren sind die Bewohner unserer Bergstraßengemeinde einschließlich aller Ortsteile in der glücklichen Lage, sich einen Überblick über sämtliche Grabstätten auf ihren Friedhöfen verschaffen zu können, ohne sich Wind und Wetter aussetzen zu müssen. Was auf den ersten Blick wie ein spleeniges, möglicherweise üppig mit Steuermitteln gefördertes Innovationsprojekt aussieht, geht in Wahrheit auf eine ehrenamtliche Initiative des Vereins für Computergenealogie e. V. mit mehr als 4.000 Mitgliedern zurück.
Das Grabstein-Projekt wurde 2007 von einer kleinen Gruppe Ahnen- und Familienforscher ins Leben gerufen. Anlass war ein Bericht in einer Tageszeitung über abgeräumte Grabsteine von Grabstellen, deren Liegezeiten abgelaufen waren. Man suchte interessierte Verwandte, die die Grabsteine übernehmen wollten. Andernfalls würden die Steine geschreddert und als Straßenunterbau verwendet. Es war klar, dass zumindest die auf den Steinen geschriebenen Familiendaten der Verstorbenen durch Abfotografieren gerettet werden können. Erst zukünftige Generationen werden diese Arbeit zu schätzen wissen, wenn der allergrößte Teil der Grabsteine nach Ablauf der Liegepachten auf den Friedhöfen abgeräumt sein wird. Die Daten und das Andenken an die Verstorbenen bleiben durch dieses Projekt erhalten. Auch aus kulturhistorischer Sicht ist die Sammlung von Grabsteinbildern nicht unbedeutend; die Dokumentation ermöglicht den Vergleich des Stilwandels der steinernen Denkmale. Heutige Grabsteine sind wesentlich schlichter gestaltet als zu vergangenen Zeiten und z. T. nur noch mit dem Namen der Familie beschriftet, ohne nähere Lebensdaten der Einzelpersonen.
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Glückskirche auf dem Hessentag

Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer gesucht!

Vom 2. bis 11. Juni findet der Hessentag in unserer Nachbargemeinde Pfungstadt statt. Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau wird sich an allen Tagen mit der „Glückskirche“ beteiligen. Dafür werden noch zahlreiche ehrenamtliche Helferinnen und Helfer gesucht. Zu ihren Aufgaben gehört es, Gäste zu begrüßen, Veranstaltungen mit vorzubereiten und zu begleiten und einfach ein offenes Ohr zu haben für Menschen, die die Glückskirche auf dem Hessentag besuchen.
Die Arbeit der ehrenamtlichen Helfer ist an den zehn Tagen in mehreren Schichten eingeteilt. Sie entscheiden selbst, welche bzw. wie viele Schichten Sie übernehmen möchten. In zwei Team-Schulungen am 25. April und am 4. Mai (jeweils um 18.30 Uhr in Pfungstadt) erfahren Sie alles Wichtige für die Mitarbeit. Sie haben Fragen oder möchten sich anmelden? Dann wenden Sie sich gern an Tanja Hofferbert, E-Mail Helfer-Hessentag@ekhn.de. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.glückskirche.de.

Michael Maxin

Gräber von Seeheimer Pfarrern auf dem Alten Friedhof

Einem Artikel in der März-Ausgabe des Gemeindebriefs LAURENTIUS war zu entnehmen, dass die Nutzungsrechte der Evangelischen Kirchengemeinde an den Grabstellen von drei Seeheimer Pfarrern jetzt ablaufen und aufgegeben werden. Bevor die Grabstellen abgeräumt werden, will ich an Leben und Wirken jener drei Pfarrer erinnern, deren Andenken inzwischen mehr als 100 Jahre sichtbar in Ehren gehalten wurden.

Ludwig Bernhard Fischer (14.08.1818- 05.10.1883) war von 1856 bis zu seinem Tod als Pfarrer in Seeheim tätig. In Darmstadt geboren als Sohn des Hofoffizianten Bernhard Fischer, war er nach Abschluss des Theologiestudiums zunächst als Verwalter in Queckborn tätig, 1844 in Nauheim und 1844-1849 als Vikar in Wixhausen. Anschließend war er Garnisonsschulmeister und Garnisonsfreiprediger in Darmstadt und wurde dann 1856 mit der Pfarrstelle Seeheim betraut. Die Seeheimer Pfarrstelle war in Anbetracht der Sommerresidenz des Großherzogs 1854 zur Hofpfarrstelle erhoben worden und wurde von da an unmittelbar vom Kabinett besetzt. Pfarrer Fischer war verheiratet mit Sophie geb. Walther.
Pfarrer Fischer sammelte ein Großteil des seinerzeit verfügbaren Wissens über die Geschichte Seeheims und der Tannenburg und hielt seine Kenntnisse in der von ihm begonnenen Pfarrchronik fest. Jährliche Eintragungen in der Pfarrchronik finden sich von ihm für die Jahre 1859-1870. Diese Eintragungen geben regelmäßig Auskunft über Witterung und Ernte eines Jahres, über den Holzertrag der Waldungen und die Nutzungen der Ortsbürger, darüber hinaus dann zu besonderen Ereignissen und Arbeiten in der Gemeinde wie z. B. Reparaturen des Schulgebäudes oder die Einstellung eines Gemeindearztes. Leider brechen die Aufzeichnungen von seiner Hand 1870 ab. Nicht nur mit der Gründung einer Kleinkinderschule hat Pfarrer Fischer sich um Seeheim verdient gemacht. Mehrere Jahre warb er für die Kleinkinderschule, die Vorläuferin des Kindergartens, und sammelte dafür Spenden, bis sie schließlich am 28. Oktober 1877 im neuerbauten Haus Mühltalstraße 1 eröffnet werden konnte. Als Vorsitzender des Schulvorstandes hatte Pfarrer Fischer es 1860 erreicht, dass die Industrieschule wieder ins Leben gerufen und der Unterricht dort am 5. Januar 1861 mit 70 Schülerinnen begonnen werden konnte.

Pfarrer Fischer starb wenige Wochen nach Vollendung des 65. Lebensjahres und wurde östlich vom Kirchturm auf dem Friedhof beigesetzt. Seine Frau Sophie Fischer geb. Walther wurde an seiner Seite bestattet, nachdem sie im Jahr 1900 im Alter von 82 Jahren gestorben war. Sie bestimmte in ihrem Testament einen Betrag von 250 Mark für die Kirche Seeheim zur Unterhaltung der Fischerschen Grabstätte. (mehr …)

Gesprächsreihe mit Impulsvorträgen

Donnerstag, 27. April, 19.30 Uhr Pfarrer-Reith-Haus, Weedring 47
„Wir und die Bäume!“ – Naturschutz in den Religionen
Pfr. Jürgen Micksch und Gäste

Donnerstag, 25. Mai, 19.30 Uhr Pfarrer-Reith-Haus, Weedring 47
„Wie zornig ist der liebe Gott?“ – Gottesbilder der Bibel
Rainer Kessler, Prof. em. für Altes Testament, Frankfurt

Donnerstag, 22. Juni, 19.30 Uhr Pfarrer-Reith-Haus, Weedring 47
„Christliche Friedensethik – herausgefordert durch den Ukraine Krieg“
Daniel Unch, Referent für Friedensbildung am Zentrum Ökumene der EKHN

Donnerstag, 20. Juli, 19.20 Uhr Pfarrer-Reith-Haus, Weedring 47
„Zusammen sind wir stark – Symbiosen als Triebfeder der Evolution“
Manfred Kluge, Prof. em. für Biologie, TU Darmstadt

Donnerstag, 28. September, 19.30 Uhr Pfarrer-Reith-Haus, Weedring 47
„Kirche als Teamplayer! – Gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen“
Dr. Ralf Stroh, Referent für Wirtschafts- und Sozialethik am Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN in Mainz

Gemeinsam für Flüchtlinge

Die Spendenaktion „Gemeinsam für Flüchtlinge“ der vier Kirchengemeinden aus Seeheim- Jugenheim hat einen Betrag in Höhe von über 13.000 Euro erbracht, der die Finanzierung von zwei Minijobs für ein Jahr ermöglicht.
Dies macht es möglich, dass sowohl die Betreuung der Flüchtlinge aus der Ukraine im Pfarrer-Reith-Haus als auch die Unterstützung vom Helferkreis Asyl in der Linde fortgesetzt werden kann. Durch die laufenden Spendeneingänge besteht die Aussicht, dass innerhalb der nächsten zwölf Monate erneut ausreichend Geld zusammenkommt, um die Aktion auch im nächsten Jahr fortzusetzen. Das wäre dringend nötig, denn es gibt keine Anzeichen dafür, dass die Ursachen von Migrationsbewegungen in den nächsten Jahren weniger werden.
Der Arbeitskreis Ökumene dankt allen Spenderinnen und Spendern für ihr Engagement und hofft, dass sie weiterhin treue Unterstützer der Aktion „Gemeinsam für Flüchtlinge“ bleiben.

Pfr. Christoph Sames

Beth Olam: Haus der Ewigkeit

Jüdischer Friedhof Alsbach – Foto: Joachim Dietermann

Führungen auf dem jüdischen Friedhof in Alsbach

In Alsbach befindet sich der größte jüdische LandfriedhofinHessen.Hier fanden von 1616 bis 1948 jüdische Männer, Frauen und Kinder ihre letzte Ruhe. Joachim Dietermann, Pfarrer der Evangelischen Kirche, und Nicole Rieskamp, Kulturanthropologin, bieten Führungen auf dem Friedhof an. Die Themen der Führungen sind die Geschichte und Bedeutung des Friedhofs sowie die jüdische Bestattungs- und Friedhofskultur. Darüber hinaus sind die Führungen unterschiedlich akzentuiert. Joachim Dietermann blickt auf die Ursprünge des Antisemitismus und den christlich-jüdischen Dialog, Nicole Rieskamp richtet den Blick vor allem auf die Besonderheiten der Grabmäler. Sie erklärt Symbole und erzählt Lebensgeschichten, z. B. von Kindern und Wöchnerinnen, aber auch von besonderen Personen aus der Region.
Der Friedhof ist nicht barrierefrei, feste Schuhe werden empfohlen und Männer brauchen eine Kopfbedeckung. Die Führungen dauern ca. 1,5 Stunden, ein Kostenbeitrag wird erhoben (voraussichtlich 5 bis 10 Euro).

Nähere Informationen und Anmeldung:
Joachim Dietermann
Telefon: (06257) 991189
E-Mail: achimdietermann@web.de

Termine: 04.04./02.05./06.06./04.07./ 08.08. – jeweils 17.00 Uhr

Nicole Rieskamp
E-Mail: info@kulturspaziergaenge-bergstrasse.de
Webseite www.kulturspaziergaenge-bergstrasse.de

Termine:
26.03., 15.00 Uhr – Persönlichkeiten der Region
16.04., 15.00 Uhr – Sehenswertes auf einen Blick
23.04., 11.30 Uhr – Persönlichkeiten der Region
23.04., 15.00 Uhr – Familienführung ab 10 Jahre
22.06., 17.00 Uhr – Sehenswertes auf einen Blick
25.06., 11.30 Uhr – Persönlichkeiten der Region
25.06., 15.00 Uhr – Grabsteine der Kinder und Wöchnerinnen

Aus dem Kirchenvorstand

Foto: epd-bild / Jens Schulze

Der Kirchenvorstand hat sich in seiner ersten Sitzung dieses Jahres mit dem Abendmahl beschäftigt. Im vergangenen Jahr wurde nach der Corona-bedingten Abendmahls-Pause wieder Abendmahl gefeiert, bei dem aus hygienischen Gründen statt eines Gemeinschaft-Kelches Einzelkelche genommen wurden. Dabei haben wir die Einzelkelche mit Wein bzw. Traubensaft gefüllt, sodass man als Abendmahlsgast die Wahl hatte. Dies führte allerdings zu Problemen, da nicht vorhersehbar war, wie viele Kelche von jeder Sorte benötigt wurden. Aus diesem Grund hat der Kirchenvorstand beschlossen, dass zum Abendmahl zukünftig nur noch Traubensaft gereicht wird. So kann in Zukunft jeder und jede am Abendmahl teilnehmen, ohne vorher im Laurentius nachlesen zu müssen, ob Wein oder Traubensaft gereicht wird.

 

Erwin Rieke

Kita-Kinder versorgen Kita-Hühner

Seit November letzten Jahres gehören zum Kita-Team vier Hühner. Sie leben in einem Freigehege und in einem sogenannten Cube, der als Nachtquartier dient. Dieses Zuhause unserer vier „Damen“ wurde durch eine große Spende des Kita-Fördervereins möglich. Vielen Dank für diese Finanzierung!
Die Kinder helfen fleißig bei der Pflege und Versorgung der Hühner mit. Täglich gibt es frisches Futter und Wasser. Einmal in der Woche wird der Cube sauber gemacht und mit frischem Streu ausgelegt. Auch das Gehege wird von Unrat befreit und die Erde frisch aufgelockert. So dass die Hühner wieder erfolgreich picken können.

Sonja Rhein

Nachbarschaften: 2023 – das Jahr des Kennenlernens

Im November hatte Jörg Mattutat über den Stand des ekhn2030 Projekts berichtet, wie es bei der Gemeindeversammlung im Oktober vorgestellt wurde. In der Adventszeit gab es dann weniger zu berichten, aber jetzt nimmt das Nachbarschaftsprojekt Fahrt auf. Zur Erinnerung: Die Kirchengemeinden Bickenbach, Jugenheim, Ober-Beerbach und Seeheim-Malchen haben beschlossen, eine Nachbarschaft zu bilden. Auch wenn diese Entscheidung auf der Dekanatssynode am 10. Februar zusammen mit allen anderen zu bildenden Nachbarschaften noch beschlossen werden muss, wurden wir vom Dekanat aufgefordert, uns schon einmal mit inhaltlichen Fragen zu beschäftigen. So wurde ein Koordinationsteam gebildet, das aus Vertreterinnen und Vertretern der jeweiligen Kirchenvorstände besteht. Dieses Team plant mit Unterstützung von Birgit Geimer (ehem. Bildungsreferentin des Dekanats) Treffen der Kirchenvorstände, Wege zum Kennenlernen und sammelt Ideen für gelingende Zusammenarbeit und gemeinsame Aktivitäten. Hierbei kommen insbesondere die Gemeindegruppen ins Spiel: Was passiert in thematisch ähnlichen Gruppen in den anderen Gemeinden, was können wir voneinander lernen, welche Gruppen können gemeinsam arbeiten? Das erste Treffen aller Kirchenvorstände soll im Februar stattfinden. Danach informieren wir die Gemeinde über die nächsten Schritte.

Erwin Rieke