EKHN 2030 – Kennenlern-Treffen der Neuen Nachbarschaft in Malchen

In der Bürgerhalle von Malchen trafen sich am Abend des 24. November haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter der Kirchengemeinden Bickenbach, Jugenheim, Ober-Beerbach und Seeheim-Malchen. Die vier Gemeinden werden im Zuge des Prozesses „EKHN 2030“ eine Nachbarschaft bilden, um die Kirche zukunftsfest zu machen. Die Antwort auf sinkende Mitgliederzahlen ist bessere Zusammenarbeit mit seinen Nachbarn.
So trafen sich Hauptamtliche (Pfarrer, Pfarrsekretärinnen, Küster, Musiker) und Ehrenamtliche (Kirchenvorstand, Verantwortliche von Gruppen und Kreisen) in der Bürgerhalle Malchen zu einem Kennenlernen. Wobei die Teilnehmer oft auf bekannte Gesichter trafen, denn auch schon bisher gibt es ja Zusammenarbeit auf vielen Gebieten. Diese soll aber nun auf ein neues Niveau gehoben werden.
Ganz entspannt war zunächst eine Stunde Zeit um anzukommen, bei Käsebrot und Heißgetränk (Punsch, Glühwein) Bekannte zu begrüßen und mit weniger gut Bekannten in ein erstes Gespräch zu kommen. Danach ging es an die Arbeit, die mit einer Andacht von Pfarrer Kahlert begann: Unsere Situation in der entstehenden Nachbarschaft ist ähnlich der des Volkes Israel, das 40 Jahre durch die Wüste zu wandern hatte. Auch EKHN 2030 wird manche Problemstellen haben. Was ist wichtig, wie schaffte es das Volk Israel dennoch? Weil Mose immer wieder mit Gott redete. Und der gab ihm einen guten Rat: Nicht alles alleine machen wollen! Suche Dir Leute, die Dir helfen.
Als nächstes ging es darum, die Wahrnehmung zu schärfen: Den Raum wahrnehmen – was ist das für ein Raum, was befindet sich darin, die anderen Menschen wahrnehmen, in dem man Blickkontakt aufnimmt, einander grüßt. Mit so auf Maximum aufgedrehten Sinnen machten sich gemischte Arbeitsgruppen aus allen Gemeinden daran, das, was es in den einzelnen Gemeinden gibt, vorzustellen und sich über Chancen und Ideen auszutauschen.
Die Themenkreise „Jugend- und Konfirmandenarbeit“, „Öffentlichkeitsarbeit / Gemeindebriefe / Offene Kirche“, „Musik und Kultur“, „Senioren / Frauen / Besuchsdienst“, „Diakonie / Flüchtlingsarbeit / Helferkreis“, „Verwaltung / Hausmanagement“, „Naturschutz / Umweltschutz / Ökologie“ und „Gesellschaftliche Themen“ wie Eine Welt Laden, überkonfessionelle Gottesdienste wurden näher betrachtet.
An vielen Stellen gibt es bereits jetzt etliche Berührungspunkte und Kontaktflächen. Diese werden ausgebaut, und es gibt noch etliche Ideen, die nun „nur“ noch umgesetzt werden müssen. Nach dem Segen von Pfarrer Sames gab es hinterher noch Gelegenheit sich weiter auszutauschen – und die übrig gebliebenen Speisen und Getränke vor dem „Schlechtwerden“ zu bewahren.

Bernd Bickelhaupt
Ober-Beerbach

Aktion 5000-Brote – Unsere Konfis machen mit

Mit freundlicher Unterstützung der Bäckerei Schwind beteiligten sich im November die Konfis aus unserer Kirchengemeinde wieder an der Aktion „5000 Brote“. Pauline Ramge und Marie Kruza schildern ihre Impressionen von dem Ereignis.

Am Samstag, den 11. November waren wir mit der Konfi-Gruppe beim Bäcker Schwind. Dort haben uns die Bäcker gezeigt, wie man Brote backt. Als Erstes haben wir den Teig gemacht. Dieser bestand aus Sauerteig, den die Bäcker in der Nacht von Freitag auf Samstag vorbereitet hatten, verschiedenen Mehlsorten, Salz, Haferflockengemisch und Wasser. Für das Wasser mussten wir die optimale Temperatur ausrechnen. Dazu haben wir uns ein Erklärvideo angeguckt. Anschließend haben wir alle Zutaten vermischt. In dieser Zeit haben wir Verzierungen aus totem Teig angefertigt. Als der Teig fertig war, haben wir uns in Gruppen aufgeteilt. Die erste Gruppe hat den Teig abgewogen, die zweite Gruppe hat den abgewogenen Teig geknetet und in Form gebracht und die dritte Gruppe hat den Teig in Gärkörbe gelegt. Als alle fertig waren, haben wir die Brote in ein Regal gelegt, wo wir auf die Brote Mehl streuten. Von dem Regal aus wurden die Brote dann in den Ofen geschoben. Unser großes Konfibrot, welches am Gottesdienst auf dem Altar stand, haben wir dann mit Wasser besprüht, damit wir die Verzierung aus dem toten Teig draufkleben konnten. Als die Brote gebacken wurden, durften wir jeder etwas Gebäck vom Vortag mitnehmen und essen. Wir waren alle sehr begeistert von dem Tag in der Bäckerei.

Pauline Ramge

Julia Schwind und ihr Vater aus der Backstube Schwind waren sehr freundlich und haben sich bei allem Zeit gelassen. Wenn wir Fragen hatten, haben sie sie uns ausführlich beantwortet, und wir durften von allem etwas probieren, z.B. durften wir von den Zutaten, aber auch von den Schokostiften für die Croissants naschen. Anschließend durften wir in den Kühlraum im Keller gehen und uns dort die Brötchen für den nächsten Tag anschauen. Nach einer kurzen Pause ging es dann wieder ans Arbeiten und wir haben Brezeln mit Lauge übergossen. Uns wurde viel dazu erklärt und geholfen. Nach dem Übergießen haben wir sie noch mit Käse oder Sesam bestreut und durften sie, nachdem sie im Ofen waren, auch essen und uns welche mitnehmen. Das war schön, da wir auch unseren Eltern etwas zum Probieren mitbringen konnten. Allgemein war dieser Tag sehr schön und wir haben vieles mitgenommen.

Marie Kruza

Stimmgewaltiges Gloria als Abschied von Julia Klöpfer

Es war ein wahrlich festliches Konzert am 3. Advent in der dicht besetzten Laurentiuskirche, das Dekanatskantorin Julia Klöpfer mit dem Kirchenchor, acht Instrumentalisten bzw. Organisten und vor allem zwei Gesangssolistinnen zur Aufführung brachte. Mit Telemanns Kantate „Nun kommt der Heiden Heiland“ wurde das Konzert eröffnet. Dreimal hatten die Besucher Gelegenheit, in gemeinsame Lieder einzustimmen und die Kirche zum Klangerlebnis zu machen. Nach einer Orgelimprovisation schließlich der Höhepunkt: Das „Gloria in D“ von Antonio Vivaldi geprägt durch Soloarien von Paulina Mackenthun (Mezzosopran) und Cosima Viellehner-Logiewa (Sopran). Im Dezember-Laurentius ist das Konzert so prägnant beschrieben, dass es hier nicht wiederholt werden soll. Langanhaltender Beifall belohnte die Mitwirkenden und Julia Klöpfer.
Dann jedoch erinnerte die stellvertretende Dekanin Silke Bienhaus in warmherzigen, dankbaren Worten daran, dass Julia Klöpfer nach nur einem Jahr ihre überaus erfolgreiche Tätigkeit im Dekanat leider beenden werde, um ihr Talent zur Begeisterung von Kindern für Musik und ihr breites Engagement im staatlichen Schuldienst einzubringen. Entsprechend ihrem hohen Verantwortungsbewusstsein hatte sie den Entschluss bereits im Sommer kommuniziert, um eine frühe Nachfolgesuche zu ermöglichen. Auch jetzt noch hat sie bis zum Dienstantritt der Nachfolgerin für Überbrückungsvertretungen gesorgt, als da sind: Kirchenchor, Gospelchor „Zwischentöne“, inzwischen drei (!) Kinderchöre (Spatzen, Lerchen und Kinderkantorei) sowie das Projekt „Baby – Kirchen – Lieder“ in Zwingenberg. Mit großem Bedauern bedankte sich auch Erwin Rieke seitens Kirchenvorstand und Gemeinde für die erfolgreiche Arbeit in diesen nur 14 Monaten und überreichte eine neue Handpuppe mit Namen „Fritzi, die Orgelmaus“ für künftig ebenso erfolgreiche Arbeit im Schuldienst. Julia Klöpfer habe mit der ganzen Gemeinde Musik gemacht, damit das ‚Soli Deo Gloria‘ nie verklinge. Dekanin Silke Bienhaus entpflichtete schließlich Julia Klöpfer offiziell von ihrem Amt und erteilte ihr wie auch der Gemeinde den Segen Gottes.

Hans Hrausek

Dank für Spenden

Wir bedanken uns ganz herzlich für die im Jahr 2023 eingegangenen Spenden für „Brot für die Welt“ (4.180,55 EUR), für die Diakonie (330 EUR) und für die Aktion der Konfirmanden „5000 Brote für Brot für die Welt“ (445 EUR).

Der Kirchenvorstand

Sprechende Laurentiuskirche und Grabsteine

In ihren fast 800 Jahren hat die Laurentiuskirche Kriege, Pest-Epidemien, bitterste Not und Zerstörung überstanden und war trotzdem immer ein Ort der Zuflucht, der Hoffnung und des Lebens. Diese tiefgreifenden Ereignisse haben ihre Spuren an und in der Kirche hinterlassen und sie zu dem gemacht, was sie bis heute für uns ist: eine feste Orientierung, ein Ort der Besinnung und der Gemeinschaft. Mit dem Projekt Sprechende Laurentiuskirche und Grabsteine wollen wir die heute noch sichtbaren Spuren dieser langen Geschichte und die Menschen, die daran beteiligt waren, würdigen.

Die notwendigen Übersichtspläne mit den QR-Codes sind am Eingang der Laurentiuskirche und neben den Epitaphen angerbacht. Somit haben Sie die Möglichkeit vor Ort durch das Einscannen der QR-Codes interessante geschichtliche Informationen zu sehen und zu hören.

Für alle Besucher unserer Homepage, stellen wir die Inhalte über einen interaktiven Plan zur Verfügung der hier zu finden ist.

Erster Preis für Seeheimer Café International

„Teilhabe“ war Thema des diesjährigen Wettbewerbs „Du bist ein Segen!“ des Dekanats Bergstraße, dessen Preisverleihung im Rahmen der Dekanatssynode am 13. Oktober stattfand. Unsere Kirchengemeinde hat mit dem Projekt Café International den ersten Preis gewonnen. Die Preisjury lobte das große ehrenamtliche Engagement, das Geflüchteten sowie gastgebenden Familien zweiwöchentlich Raum gibt, sich in geschützter Atmosphäre im Pfarrer-Reith-Haus auszutauschen, und Hilfestellungen gibt, etwa durch Beratung zu Amtsschreiben. Auch Vertreterinnen der katholischen Gemeinde und der Kommune unterstützen das Projekt tatkräftig, zudem bringen sich viele Geflüchtete selbst aktiv ein.
Den zweiten Preis gewann unsere Nachbargemeinde Jugenheim in Kooperation mit der Kommune für die Veranstaltung „Einheitssuppe – die Welt im Löffel“ zum Tag der deutschen Einheit am 3. Oktober. Rund 300 Besuchende freuten sich bei strahlendem Sonnenschein und Musik im Park am Gemeindehaus über verschiedene Suppen aus unterschiedlichen Ländern. Über die verschiedenen Suppen die Vielfalt abzubilden, die hinter unserer Einheit steht, das war die Idee der „Einheitssuppe“.
Wir gratulieren herzlich den Gewinnerinnen und Gewinnern, d. h. den vielen Menschen, die mit ihren kreativen Ideen und Engagement diese beiden Projekte ermöglichen.

Der Kirchenvorstand

Erfolgreicher Start der Kinderkirche Kunterbunt

Am 30. September fand die erste Kinderkirche Kunterbunt statt. Dieses Angebot für Kinder am Samstagnachmittag soll den Kindergottesdienst am Sonntag ersetzen und alle drei Monate an verschiedenen Orten in der Nachbarschaft stattfinden.
Um die 16 Kinder im Alter von 0 bis 14 Jahren durften an dem Nachmittag die Laurentiuskirche in vielen Stationen erkunden und dabei entdecken, dass Kirche ein Ort ist, um Gemeinschaft zu erleben und um mit Gott ins Gespräch zu kommen. Am Taufbecken wurden mit Lupen alte Details gesucht und gefunden, und auf der Kanzel durfte ein Talar anprobiert werden. Die Orgel wurde untersucht und gespielt, und auf dem Glockenturm konnte man den unterschiedlichen Klang der drei Glocken ausprobieren. Auf dem Dachboden lauschten Groß und Klein gebannt einer Bibelgeschichte, und das leibliche Wohl kam auch nicht zu kurz. Die Eltern bzw. Erwachsenen waren bei der Anfangsandacht und am Ende dabei.
Zwischendurch durften sie ein eigenes Programm machen oder vor der Kirche bei einer Kaffee-Station ins Gespräch kommen. Nach Hause genommen wurde die Nachricht: Kirche ist ein Ort für alle! Für alle Menschen, für jedes Alter und für jede Lebenslage. Wir freuen uns auf die nächste Kinderkirche Kunterbunt, die im Januar stattfinden wird.

Julia Koch

Studierende gestalten multifunktionale Kirchenräume

Der Reformprozess „ekhn2030“, mit dem die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und ihre Gemeinden angesichts von schwindenden Mitgliederzahlen und sinkenden Kirchensteuereinnahmen die Weichen für die Zukunft stellen wollen, schließt auch den Umgang mit kirchlichen Immobilien ein: Welche Gebäude sollen erhalten, wie sollen sie genutzt werden – und gibt es vielleicht Kooperationspartner, mit denen die Kirche in puncto Immobilien „gemeinsame Sache“ machen kann?
Das Evangelische Dekanat Bergstraße lädt vor diesem Hintergrund für den 11. Oktober, Mittwoch, zu einem Online-Informationsabend zum Thema „Multifunktionale Nutzung von Kirchenräumen“ ein. Im Zeitraum von 19.30 bis 21 Uhr wird Miriam Folk aus Heppenheim, Masterstudentin Innenarchitektur der Hochschule Darmstadt (HDA), die Ergebnisse eines entsprechenden Projekts präsentieren. Die HDA hatte in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Akademie in Frankfurt dieses Projekt angeboten, in dem es darum ging, für zwei Gemeinden in der Mainmetropole eine Lösung zu schaffen, wie aus zwei Kirchen und zwei Gemeindehäusern etwas Neues geschaffen und gleichzeitig die Hälfte der Gebäude abgegeben werden kann. Miriam Folk wird an diesem Abend ihre Ausarbeitungen und die Ausarbeitungen der anderen Studierenden vorstellen. Im Anschluss an die Präsentation ist Zeit für Fragen und Gespräch.
Interessierte Personen müssen sich anmelden. Sie bekommen per E-Mail den für die Teilnahme erforderlichen Zoom-Link zugeschickt. Anmeldungen bitte bis spätestens 6. Oktober per E-Mail an Sophie Ross (sophie.ross@ekhn.de). Die Teilnahme ist kostenlos.

Zum Hintergrund: Mit Blick auf die Instandhaltung und Sanierung ihrer etwa 4500 Gebäude steht die EKHN angesichts knapper finanzieller Ressourcen vor enormen Herausforderungen. Nicht nur die Bauunterhaltungslast für die Kirchengemeinden soll deutlich gesenkt werden, sondern auch die gesamtkirchlichen Bauzuweisungsmittel sollen bis zum Jahr 2030 gegenüber 2020 strukturell um 10 bis 15 Millionen Euro reduziert werden. Dieses Einsparziel soll jedoch nicht durch schlichtes Kürzen der Zuweisungen erreicht werden. Vielmehr sollen sich die Kirchengemeinden, die in der Regel Eigentümer der Gebäude sind, mit Nachbargemeinden und dem Dekanat über einen „qualitativen Konzentrationsprozess“ im Bereich der Gebäude verständigen. Mithilfe des Konzentrationsprozesses soll eine Verständigung darüber erreicht werden, welche Gebäude künftig gemeinsam mit anderen Kirchengemeinden oder zivilgesellschaftlichen Partnern genutzt werden, welche umgenutzt, rückgebaut, erweitert oder veräußert werden und welche Gebäude künftig keine Bauzuweisungsmittel mehr erhalten sollen.
Bei der Reduzierung des Gebäudebestands ist so nicht der Bedarf der einzelnen Kirchengemeinde ausschlaggebend, sondern der des zu gründenden Nachbarschaftsraums. Im Dekanat Bergstraße bilden die 44 Kirchengemeinden künftig 11 solcher Nachbarschaftsräume. Innerhalb dieser Gruppen sollen die zugehörigen Kirchengemeinden gemeinsam ein Gebäudekonzept entwickeln, das der Einsparvorgabe und ihrem gemeinsamen Gebäudebedarf Rechnung trägt. Dazu sollen sich die Kirchengemeinden eines Nachbarschaftsraums zum Beispiel darüber verständigen, welches Pfarrhaus und/oder welches Gemeindehaus beibehalten werden.

Dekanat Bergstraße