Auf den Spuren der Karolinger

Jahresausflug des Ev. Kirchenchors zum Unesco-Welterbe Kloster Lorsch

Gerade einmal gut 20 Kilometer ist die Riedgemeinde Lorsch von Seeheim entfernt. Damit liegt das Unesco Weltkulturerbe Areal Kloster Lorsch sozusagen vor der Haustür. Nach Umbau und Erweiterungen gibt es auf dem Klostergelände viel zu sehen und zu erfahren über die Zeit der Karolinger.
Grund genug für den Chor, sich am letzten Augustsonntag bei strahlendem Sonnenschein auf den Weg nach Lorsch zu machen. Erste Station war das Freilichtlabor Lauresham. In unmittelbarer Nähe des Klostergeländes entsteht hier seit 2012 ein 1:1 Modell, welches das Leben zur Zeit der Karolinger auf einem Herrenhof widerspiegelt. Der Rundgang durch Herrenhaus, Kapelle, Häuser der „Hörigen“, Back- und Färberhaus sowie durch Ställe und Scheunen zeigte sehr anschaulich, wie Zusammenleben und Gemeinschaft im frühen Mittelalter funktionierten. Ganz neuzeitlich präsentierte sich die nahe gelegene evangelische Kirche. Nach den Worten von Pfarrer Renatus Keller hat die ganze Gemeinde vom Welterbe-Status des Klostergeländes profitiert. Unter anderem wurde direkt an der Kirche ein Pfingstrosengarten angelegt, der besonders zur Blütezeit zahlreiche Besucher in den Kirchgarten führt. Die Kirche selbst hat ihre Tore täglich für Besucher geöffnet und wird gerne für Hochzeiten genutzt.
Mit dem Lied „Sommerpsalm“ verabschiedete sich der Chor von der kleinen Kirche. Nach Rast und Einkehr am Lorscher Marktplatz startete die Führung über das Klostergelände und die Besichtigung der Königshalle. Das Kloster Lorsch war einst ein wichtiges geistiges, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum und hatte eine Bedeutung, die weit über die Region hinausreichte. Die Führung machte deutlich, wie sich politische Konflikte auf das Kloster auswirkten, aber auch, wie groß die Bedeutung der Klöster im Mittelalter für Wissenschaft, Kultur und Heilkunde waren. Planung und Organisation des Ausflugs lagen in den Händen von Susanne und Geerd Meyer. Wer das Kloster Lorsch und seine Umgebung besuchen möchte, kann sich unter www.kloster-lorsch.de näher informieren.

Gudrun Stadler