Moppi und Peter

Eine unserer Redaktionsmitarbeiterinnen, Martina Graf, hat zusammen mit ihrem Mann Hans-Dieter, die beide einem kleinen Team ehrenamtlich forschender Regionalhistoriker angehören, das sich u. a. mit der Geschichte rheinhessischer Juden beschäftigt, ein Kinderbuch verfasst.

In ihrem bebildertem Kinderbuch beschreiben Martina und Hans-Dieter Graf die Geschichte zweier Hunde während der Nazi-Zeit. Das Besondere an dieser Geschichte ist, dass es diese Hunde – und die dazugehörigen jüdischen Familien – tatsächlich gegeben hat. Der Freund des Autorenehepaares, Raymond Wolff, ist ein Nachkomme einer dieser Familien und hat ihnen diese Geschichte erzählt. Die Autoren erwecken die Hunde zu neuem Leben und lassen den Leser Anteil nehmen an den Veränderungen der Lebensumstände bedingt durch die Repressalien der Nazi-Zeit. Moppi muss mit seiner Familie vom Land in Stadt ziehen, die Söhne seiner Familie werden schon bald nach Amerika fliehen und er mit den Eltern alleine zurückbleiben. Und auch Peter muss sich zeitweilig von seinem Frauchen trennen und überlebt später die Auswanderung nach Amerika leider nicht. In klaren, aber liebevollen Worten erzählen Martina und Hans-Dieter Graf von den Schrecken der Unterdrückung und Verfolgung der Juden, ohne zu ausführlich zu werden. Das macht das Buch zu einem geeigneten Einstieg ins Thema für Kinder ab ca. zehn Jahren. Allerdings ist es nicht unbedingt ein Buch zum alleine Lesen, zu viele Fragen werden aufkommen, die beantwortet sein wollen.

Doch gerade das macht das Buch zu einer wertvollen Gesprächshilfe über ein Thema, das manche heute gerne vergessen möchten, das aber nicht verdrängt werden darf, wenn die Geschichte sich nicht wiederholen soll.

Am 9. Februar um 15.00 Uhr findet im Rahmen der „Begegnungsstätte” im Pfarrer-Reith-Haus eine Buchvorstellung mit Lesung und Diskussion statt.

Kerstin Hartmann