Und wieder kräht der Grüne Hahn

Die Umweltgruppe „Grüner Hahn“ unserer Gemeinde versammelt sich regelmäßig zu Arbeitstreffen, und so kam sie auch Anfang September zu ihrer fünften Sitzung zusammen. Am Beginn stand ein Rückblick auf den Kerb-Gottesdienst am 16. August, der auf der kircheneigenen Streuobstwiese zwischen Malchen und Seeheim stattfand. Er wurde von Pfarrerin Eva-Maria Loggen in Zusammenarbeit mit der „Grüner Hahn“-Gruppe gestaltet und war dem Thema „Fürsorge zur Bewahrung der Schöpfung“ gewidmet. Die vielen positiven Rückmeldungen zeigten, dass dieser Freilandgottesdienst als nachhaltiges Erlebnis wahrgenommen wurde.

Die Verleihung des ökologischen Zertifikats „Grüner Hahn“ an eine Kirchengemeinde setzt umfangreiche Kleinarbeit voraus. Diese zu bewältigen ist die derzeitige Hauptaufgabe der Arbeitsgruppe. So gilt es, durch regelmäßige Zählerablesung in den kirchlichen Gebäuden deren Energieverbrauch zu überwachen. Es wurde besprochen, auf welche Weise die Mitarbeiter der Kirchengemeinde in die Anliegen des „Grünen Hahns“ einbezogen und für sie sensibilisiert werden könnten, vor allem im Hinblick auf Energieumsatz, Abfallbeseitigung, Wasserverbrauch, Beschaffungswesen und dienstliche Mobilität.

Ein weiteres Thema des Arbeitstreffens betraf die gemeindeeigenen Grundstücke. Es müssen die einschlägigen Pachtverträge überprüft werden, um die Art der Nutzung und Bewirtschaftung unter dem Blickwinkel der ökologischen Verträglichkeit zu bewerten. Dabei sind die von der EKD formulierten Richtlinien maßgebend. So dürfen auf kirchlichen Grundstücken z.B. weder Pestizide oder Herbizide noch Nitrat-Dünger eingesetzt werden. Das Zertifikat „Grüner Hahn“ erfordert zudem, dass die Kirchengemeinde Umweltleitlinien formuliert. Diese anspruchsvolle Aufgabe wird durch Modelle aus anderen Landeskirchen erleichtert. Sie können größtenteils übernommen werden.

Soweit der Bericht über die fünfte Sitzung der Arbeitsgruppe. Der Grüne Hahn wird nach wie vor krähen, um so auf die Anliegen und Aktivitäten der Arbeitsgruppe aufmerksam zu machen und in der Gemeinde den Blick für ökologisch verantwortlichen Umgang mit der Natur zu schärfen. Es wäre schön, wenn er auf möglichst breiter Basis Gehör fände.

Dr. Manfred Kluge