Nach der Pandemie – die Willkommenskultur lebt

Während der Corona-Pandemie sind die Aktivitäten der Gemeindegruppen teilweise völlig zum Erliegen gekommen, da man sich nicht oder nur unter Einhaltung der strengen Hygienevorschriften treffen durfte. Umso erfreulicher ist es, dass die Willkommenskultur unserer Gemeinde sehr lebendig geblieben ist. Hierfür gibt es viele Beispiele:

Beim „Offenen Gemeindenachmittag“, zu dem Jung und Alt eingeladen sind, steht das Willkommen schon im Namen der Gruppe – jeder und jede kann teilnehmen, und es wird auch nicht gefragt, ob man zur Kirchengemeinde gehört oder evangelisch ist.

Dies gilt natürlich auch für das „Café International“. Hier werden insbesondere aus anderen Ländern geflüchtete Menschen willkommen geheißen. Es ist ein beliebter Treffpunkt, bei dem man sich mit anderen Geflüchteten austauschen oder Hilfe beim Umgang mit Behörden bekommen kann. Die intensivste Unterstützung von Geflüchteten ist natürlich das „Kirchenasyl“, für das im Pfarrer-Reith-Haus der halbe Jugendraum freigemacht wurde.

Im Gottesdienst besteht die Möglichkeit, als neues Gemeindemitglied der Gemeinde vorgestellt zu werden. Beim anschließenden Kirchen-Kaffee kann dann ein erstes Kennenlernen beginnen. Besonders bemerkenswert ist die Entwicklung der Chöre, für den unsere Kantorin Julia Klöpfer in den sechs Monaten ihres Hierseins gesorgt hat. Wir freuen uns nicht nur über den Zuwachs an Sängerinnen und Sängern, sondern auch über drei neue Kinderchöre.

Der Kirchenvorstand dankt allen, die diese Willkommenskultur leben und damit unsere Gemeinde so lebendig machen. Die Tatsache, dass im Pfarrer-Reith-Haus und im Alten Pfarrhaus auch Gruppen oder Aktivitäten der Kommunalgemeinde (wie etwa das Kinderkino) oder des Szenenwechsels (wie etwa der Ukulele-Kurs) Platz finden, zeigt die Bereitschaft zur Vernetzung mit nicht-kirchlichen Gruppen. Kirchliche Räume sollen nicht nur von Christinnen und Christen als Häuser der Begegnung wahrgenommen werden. Im ekhn2030-Prozess wird ausdrücklich gefordert, dass Kirchengemeinden ihre „Gemeinwesenorientierung“ ausbauen. Kirchenpräsident Jung sagt: „Mitglieder- und Gemeinwesenorientierung sind keine zwei Optionen für die Arbeit unserer Kirche. Es geht nicht um ein „Entweder-Oder“. Sie sind beide im Evangelium selbst begründet und gehören unauflöslich zusammen.“

Erwin Rieke