Vorstellung Pfarrerin Eva-Maria Loggen

Eva-Maria Loggen

Liebe Gemeindemitglieder!

Am 1. August 2017 werde ich meinen Dienst als Gemeindepfarrerin in Seeheim und Malchen beginnen. Nach 7 1/2 Jahren im Schuldienst, in denen ich als Schulpfarrerin und Schulseelsorgerin tätig war, kehre ich in die Kirchengemeinde zurück. Ende März hat mich der Kirchenvorstand Seeheim und Malchen zur Inhaberin der Pfarrstelle 1 gewählt. Am benachbarten Gymnasium des Schuldorfs habe ich eines der schönsten und interessantesten Fächer unterrichtet, die es an einer Schule geben kann, und dies tat ich bis zuletzt mit Freude und Begeisterung. Denn das „Fach Religion“ ist eines der klarsten, geheimnisvollsten, unbegreiflichsten, einleuchtendsten und aktuellsten Fächer zugleich. Natürlich gibt es Menschen, die nicht begreifen können, wie man daran Gefallen finden kann, denen die Tiefe und Weisheit des christlichen Glaubens bis zuletzt verborgen bleibt. So ist das eben! Damit kann und muss man leben. Ich habe jedenfalls in dieser Zeit, insbesondere auch in den vielen Gesprächen mit Kindern und Jugendlichen in der Schulseelsorge, wertvolle Eindrücke und Erfahrungen gesammelt und viel von ihnen gelernt. Ich freue mich sehr, Kindern und Jugendlichen aus dem Schuldorf in der Gemeinde wieder zu begegnen.

„Warum wollen Sie wieder in die Gemeinde?“  wurde ich vom Kirchenvorstand bei meiner Vorstellung gefragt. Letzten Endes waren es die an Schulen unseres Bildungssystems fortgesetzte Tendenz, ständig steigende Anforderungen in immer weniger Zeit unterzubringen, die fehlenden Orte und Zeiten der Ruhe, und nicht zuletzt Rationalisierungsmaßnahmen, die den Wunsch nach einer qualitativ anderen Zeit in mir aufkommen ließen. Die Schulen haben es heute – oder war das noch nie der Fall? – in keiner Hinsicht leicht. Doch das ist ein eigenes Thema. Für mich war es an der Zeit, zur Gemeindearbeit zurückzukehren, meine Zeit, Kraft, Erfahrungen und Zukunftswünsche wieder in das Leben einer Kirchengemeinde einzubringen. Ich wünsche mir für meine Familie, dass wir dort, wo wir nun bald leben werden, bei Ihnen in Seeheim und Malchen, uns zu Hause und willkommen fühlen können.

„Wo kommen Sie her?“ wurde ich gefragt. Geboren bin ich in Württemberg, studiert habe ich in Tübingen, Edinburgh und Bern, danach begann mein Weg ins „ständige“ Pfarramt, wie es in der Württembergischen Kirche heißt, am wunderschönen Bodensee. Mein Wechsel nach Darmstadt in Hessen und in die EKHN wurde veranlasst durch die Heirat mit meinem Mann und die Gründung unserer Familie. Als Pfarrerin war ich insgesamt 13 Jahre in Kirchengemeinden tätig, dann als Schulpfarrerin seit 2009. Seelsorge, Bibliodrama, Systemische Psychotherapie, Trauerbegleitung und Krisenberatungen waren berufsbegleitend meine Schwerpunkte. Die Bewahrung der Schöpfung und unser Beitrag dazu, der Umgang mit den Herausforderungen durch die unbegrenzt erscheinenden Möglichkeiten in einer technisierten und digitalisierten Welt, die Fragen nach der sozialen Gerechtigkeit sind mir besondere Anliegen.

Nun ist es an der Zeit, Gottesdienste zu feiern, Menschen zu begleiten auf ihrem Weg und an wichtigen Weggabelungen, Feste zu feiern, sich in der Hektik des Alltags Orte der Ruhe und Andacht zu schaffen, mit ehrenamtlichen und hauptamtlichen MitarbeiterInnen zusammen etwas zu bewegen, und nicht zuletzt mit den Kolleginnen und Kollegen im Pfarramt und hier vor Ort mit dem Kollegen Pfarrer Sames zusammenzuarbeiten. Ich freue mich darauf! An dieser Stelle möchte ich nicht versäumen, dem Kirchenvorstand herzlich zu danken für das entgegengebrachte Vertrauen.

Ende September wird unsere Familie samt 2 Katzen im Alten Pfarrhaus einziehen, wir hoffen sehr, dass das nötige Obergeschoss im Dach in absehbarer Zeit fertiggestellt sein wird, damit die ganze Familie dort einen Platz findet.

Wenn Sie uns und mich kennenlernen möchten, sind Sie sehr herzlich eingeladen, am 4.9.2017 um 10 h in der Laurentiuskirche den Einführungsgottesdienst mit zu feiern. Sie werden dann sicherlich meinen schwäbischen Akzent bemerken, Sie werden merken, dass ich gern singe und die Musik zu meinem Leben dazu gehört. Sie werden auch verstehen, dass der Text zu lang werden würde, um mich auf einer Seite im Gemeindebrief vorzustellen.

Ich freue mich auf Begegnungen mit Ihnen und Euch, in Gottesdiensten, Gesprächen oder bei geteilter Stille, auf gemeinsames Beraten und Überlegen neuer Schritte für eine Kirche, die in unserer Zeit etwas zu sagen und zu bewegen hat.

Wenn Sie Wünsche haben oder ein Anliegen, Gesprächsbedarf oder Änderungswünsche – bitte scheuen Sie sich /scheut Euch nicht, mich anzusprechen!

Mit der Bitte um Gottes Segen für eine gelingende, gute und fruchtbare gemeinsame Zeit, verbleibe ich mit den besten Wünschen

Ihre Pfarrerin
Eva-Maria Loggen