Author Archives: J. Krämer

Leere Kassen trotz Kollektenbons

Foto: Gemeindebrief.de – Lotz

Die Einführung der Kollektenbons, die man im Pfarramt erwerben kann, hat anfangs positive Ergebnisse gezeigt. Ein Grund dafür mag in der steuerlichen Absetzbarkeit der Kollekten für diakonische Zwecke und für die eigene Gemeinde liegen. Da mit der Corona-Pandemie die Weitergabe des Klingelbeutels durch die Bankreihen nicht mehr erlaubt war, werden nur noch die Pflichtkollekten bzw. die freien Kollekten nach dem Gottesdienst am Ausgang eingesammelt. Seit sechs Monaten fehlen also Kollek- ten in Summe von drei- bis viertausend Euro für die Aufgaben in der eigenen Gemeinde. Diese Aufgaben sind sehr vielfältig und können nicht vollständig aus dem Haushalt finanziert werden. Defizite wurden bisher aus der Kollektenkasse ausgeglichen. Zu den defizitären Aktivitäten und Planungen gehören:

  • Der Gemeindebrief „LAURENTIUS“
  • Die Kinder- und Jugendarbeit sowie die Konfirmandenarbeit
  • Verbesserung der Raumakustik des großen Saals im Pfarrer-Reith-Haus
  • Schönheitsreparaturen Laurentiuskirche: die Außenrenovierung der Kirche und die Renovierung der Buntglasfenster rückt nur langsam in der Prioritätenliste der EKHN hoch. Mit Ihren Spenden sind aber die dringendsten Verbesserungen zu finanzieren.

Wenn Sie uns bei diesen Aufgaben der Gemeinde unterstützen wollen, können Sie Ihren Beitrag auf unser Konto überweisen. Wir danken Ihnen schon jetzt für Ihre Unterstützung. Eine Spendenbescheinigung bekommen Sie gleich nach Eingang der Überweisung.

Ev. Kirchengemeinde Seeheim-Malchen
Volksbank Darmstadt Mainz eG
IBAN DE54 5519 0000 0042 0880 21
BIC MVBMDE55XXX

Erwin Rieke

Kirche Morgen

Unter dem Motto „Kirche auf gutem Grund“ wurden von einem Team der EKD (evangelische Kirche in Deutschland) elf Leitsätze als Basis für eine Diskussion und Entscheidungsfindung für die Weiterentwicklung der evangelischen Kirche formuliert. Die Synode der EKD im November wird dann die endgültige Entscheidung über das Papier treffen.

Zur Einleitung heißt es „Die Kirche der Zukunft bleibt Gottes Kirche; sie wird in Deutschland aber eine Kirche mit weniger Mitgliedern und weniger Ressourcen sein. […] Christlicher Glau- be hat für viele Menschen an Plausibilität und Relevanz verloren. […] Daher ist die Frage nach der Zukunftsperspektive eine geistliche. Es geht um mehr als um Sparmaßnahmen, Rückbau und effizientere Strukturen. Dass Ressourcen abnehmen, bedeutet umgekehrt nicht, dass Chancen und Möglichkeiten für Kirche weniger werden. […]. Die Coronapandemie wird unsere Gesellschaft nachhaltig verändern: Auch für die Kirche wird die Rückkehr zum Zustand vor der Krise ebenso wenig möglich sein wie der dauerhafte Rückzug in den privaten Bereich oder die ersatzlose Verschiebung öffentlichen Lebens in den virtuellen Raum. Andererseits hat die Coronakrise vor Augen geführt, wieviel kreatives Potential die evangelische Kirche kurzfristig aufbringen kann […]. Es braucht Mut, Entscheidungen zu treffen, Verantwortung zu übernehmen und neue Wege zu erproben. Und es bedarf der Zuversicht und des Vertrauens auf Gottes Verheißungen. […]. Eine kleinere Kirche wird daher öffentlich wirksam bleiben […] Sowenig Kirche in der Gesellschaft aufgeht, sowenig kann sie sich von ihr abschotten. Deswegen scheidet ein Kirchenverständnis aus, das Kirche lediglich als (weiteres) Angebot neben vielen in einer pluralistischen Gesellschaft beschreibt und alle konstitutiven Differenzen zur Gesellschaft einebnet. Ebenso wenig kann nach evangelischer Auffassung ein Kirchenverständnis maßgeblich sein, das Kirche als einen Sonderraum des Heiligen definiert und die Gesellschaft sich selbst überlässt. […] Bei der Klärung kirchlicher Zukunftsprozesse leitet uns darum die Frage, was der Kommunikation des Evangeliums nach innen und außen unter den sich verändernden Bedingungen der Gegenwart dient und was nicht.“

Wir möchten über die elf Leitsätze zu den Themen Öffentlichkeit, Frömmigkeit, Mission, Ökumene, Digitalisierung, Kirchenentwicklung, Zugehörigkeit, Mitarbeitende, Leitung, Strukturen, EKD / Landeskirchen in unserer Gemeinde ins Gespräch kommen. Wir werden die Leitsätze in den kommenden Gemeindebriefen kurz vorstellen und würden uns freuen, wenn wir dazu kurze Denkanstöße für unsere eigene Gemeinde (max. 500 Wörter) von Ihnen erhalten. Wie denken Sie darüber? Was würde eine Konkretisierung der Leitsätze für Sie bedeuten? Haben Sie Gegenentwürfe? Schreiben Sie gerne an laurentius@ev-kirche-seeheim-malchen.de. Zum genauen Wortlaut der elf Leitsätze führt ein Link von unserer Homepage zur EKD. Anregungen und Diskussionsbeiträge entweder an info@ekd.de oder deutschlandweit unter #KircheMorgen auf Twitter mitdiskutieren.

EKD – Elf Leitsätze für eine aufgeschlossene Kirche

Franziska Siebel

Grüner Hahn – Gottesdienst im Pfarrfeld am Blütenhang

Die evangelische Gemeinde Seeheim-Malchen hat zum Gottesdienst unter freiem Himmel eingeladen – dieses Mal in das Pfarrfeld der Kirchengemeinde, eine Streuobstwiese am Blütenhang zwischen Seeheim und Malchen.

Das Pfarrfeld – Übernahme von Verantwortung für eine Kulturlandschaft
In einem Redebeitrag wurde auf die Geschichte des Pfarrfeldes eingegangen: Auf dem Gelände wurde 1987 zwanzig Obstbäume gepflanzt als Ausgleichsmaßnahme für den Neubau des Gemeindehauses, des Pfarrer-Reith-Hauses in Seeheim. Die Pflanzungen wurden äußerst sorgfältig durchgeführt. Herr Schneider aus Seeheim, der damals Mitglied im Kirchenvorstand und auch im Kreisvorstand des NABU war, versorgte, bewässerte und pflegte diese Bäume mit großer Fachkenntnis zusammen mit anderen Ehrenamtlichen. Deshalb sind viele von den Bäumen auch gut gediehen, vor allem die Kirschbäume, die mit dem mageren Bodenverhältnissen gut klarkommen.

Naturschutz und Artenvielfalt werden gefördert im Pfarrfeld
Im Pfarrfeld werden unter Leitung von Achim und Jan vom NABU Seeheim drei Vogelnisthilfen aufgehängt: Spezialkästen für die Baumeise und den Gartenrotschwanz und ein Meisenkasten. Dazu kommen noch zwei Steinkauzkästen. 60 bis 70 Menschen nahmen unter Leitung von Pfarrerin Eva-Maria Loggen teil am Gottesdienst. Die Mitglieder der Umweltgruppe Grüner Hahn beim Gemeindevorstand Heidi Kraft, Clemens Fricke, Thomas Reinhardt und Jürgen Eberle betonten in ihren Beiträgen die gemeinsame Verantwortung für den Erhalt der Schöpfung. Sie verstehen ihren Auftrag als Fürsorge für die Schöpfung und fragen nach, was konkret getan werden kann zum Schutz von Klima und Umwelt. Das Maskottchen der Umweltgruppe – der Grüne Hahn – ist wie immer dabei.

Der Grüne Hahn
Im Fokus des Grünen Hahns – einer kirchlichen Form von aktivem Umweltmanagement mit eigener Zertifizierung – steht die Implementierung von Nachhaltigkeit im Gemeindeleben in den Bereichen Energie, Wasser, Einkauf, Abfall, Mobilität und Biodiversität.

Abschlussworte von Pfarrerin Eva-Maria Loggen
Die Erde gehört uns nicht. Aber wir gehören zu ihr. Alles ist miteinander verbunden und soll miteinander leben.
Wir weben nicht selbst das Netz des Lebens, wir sind nur ein einziger Faden darin, aber ein wichtiger.
Wir danken für das Geschenk der Schöpfung, in Jesus Christus ist alles vereint. Amen.

Tino Westphal

Gartenkonzerte

Am 16. August hatten wir ein erstes Gartenkonzert im Garten des Pfarrer-Reith- Hauses mit der Gruppe O`cat. Gut 50 Gäste haben sich eingefunden, glücklich, nach Monaten wieder ein Konzert analog zu erleben. Die gesetzlich vorgegebene Konzertdauer war viel zu schnell vorbei. Alle waren sich einig, dass die Band und die Lokation großartig waren.

Bei wunderbar warmen Spätsommerwetter begeisterte das Oberhessische Bläserensemble OBE im Garten des Pfarrer-Reith-Hauses am 13. September die zahlreichen Konzertbesucher. Musik aus fünf Jahrhunderten von Gabrieli bis Freddie Mercury zeigte das vielseitige Repertoire des Bläserensembles unter der souveränen Leitung von Ulrich Conzen.

Gottesdienst auf Burg Tannenberg

Über 200 Besucher beim Gottesdienst mit vier Taufen am Tag des Denkmals auf der Burgruine Tannenberg 240 m oberhalb von Seeheim.

Die Kirchenband wird 20

Es ist kaum zu glauben. Vor 20 Jahren begannen einige junge Erwachsene der Kirchengemeinde mit dem Gottesdienstformat „Feierabendgottesdienst“. Dies war auch der Start für eine Band, denn hier wurden aktuelle Lieder mit Bandbegleitung gesungen. Die Kirchenband, wie man sich nach einiger Zeit nannte, blieb auch nach dem Feierabendgottesdienst aktiv und brachte sich in vielen Gottesdiensten – vom Sonntags- über Konfirmations-, Krabbel- bis zum Jugendgottesdienst – ein. Im Laufe der Jahre wirkten unter anderen Christian Möws (Klavier), Peter Steiner (Gitarre), Beate Jochum (Querflöte), Jens von Minckwitz (Gitarre und Bass), Monika Weiß (Gesang), Andrea Daum (Gesang), Ulrike Ondrasch (Gesang), Tillmann Pape (Gitarre und Gesang), Judith von Minckwitz (Keyboard und Gesang) mit … und seit ein paar Jahren sind nun auch Jugendliche mit Herzblut dabei. Der Wunsch nach einem „jungen“ Bandnamen brach sich Bahn und somit schenkt sich die Kirchenband zu ihrem Jubiläum einen neuen Bandnamen:

Die Band der evangelischen Kirchengemeinde Seeheim-Malchen

Musik wird zu einem besonderen Kraftstoff, wenn sie durch den Heiligen Geist in unser Herz gelangt und die Seele erfreut. Der gefundene Name der Band ist somit Programm. Das Logo verdeutlicht dies: Christus seht in der Mitte. Von ihm geht das lebensspendende Wasser aus mit dem die Band „Kraftstoff“ andere Menschen in Form von Musik „betanken“ will.

Aktiv mit dabei sind:
S. Öhlschläger, Gesang
F. Meyer, E-Gitarre
P. Paletta, Keyboard und Gesang
J. Averbeck, Technik
L. Hansen, Bass und Gesang
J. von Minckwitz, Drums und akustische Gitarre

Ob sangeswütig oder tonstark: Wir freuen uns über jeden, der mitmachen möchte. Besonders Jugendliche sind herzlich eingeladen mitzumachen. Schaut einfach vorbei oder sprecht uns an.

Die Band trifft sich jeden Mittwoch um 19.30h im Keller des Alten Pfarrhauses (JuCa-Keller).

Jens von Minckwitz für die Band „Kraftstoff“

Zeugen früherer Zeiten

Im Frühjahr erhielt die evangelische Kirchengemeinde eine Anfrage von einem Mitglied einer Gruppe von Ahnen- und Familienforschern, die ein Projekt zur Erfassung von Grabsteinen ins Leben gerufen hat. Erbeten wurden Informationen zu den alten Grabsteinen, die an der Laurentiuskirche aufgestellt bzw. angebracht sind. Die Anfrage wurde an mich weitergeleitet: Vielleicht könne ich sie beantworten. Mir aber wurde erst einmal bewusst: Ich bin hunderte Male im Laufe meiner Dienstzeit an diesen alten Grabsteinen vorbeigegangen, aber ich habe sie nie so eingehend betrachtet und ihre Inschriften gelesen, dass ich aus der Erinnerung Näheres hätte dazu sagen können. Daran immerhin erinnerte ich mich, es müsse im „Heimatbuch Seeheim-Jugenheim“ dazu etwas nachzulesen sein vom Heimatforscher Rudolf Kunz. Das war ein erster Hinweis, den ich weitergeben konnte. Damit aber war auch mein eigenes Interesse geweckt, und ich begab mich auf weitere Spurensuche. Nun erzählen die Grabsteine an der Laurentiuskirche mir aus früheren Zeiten in Seeheim. Etwas davon will ich hier weitergeben.

Der Grabstein links neben dem Haupteingang der Kirche erinnert an einen Lehrer: Christoph Müller, 1658 geboren, wurde mit 23 Jahren Schulmeister in Michelstadt. 1683 wurde er Lehrer in Ober-Ohmen, kehrte 1693 als Schulmeister nach Michelstadt zurück und hatte schließlich von 1711 bis zu seinem Tod 1743 die Schulmeisterstelle in Seeheim inne. In seiner ersten Michelstädter Dienstzeit hat er seine Ehefrau Anna Catharina geb. Küchler kennengelernt. An sie erinnert der Grabstein am südlichen Seiteneingang der Laurentiuskirche. Die beiden hatten 11 Kinder. Wie viele das Erwachsenenalter erreichten, ist mir nicht bekannt. Das aber lässt sich dem Familienbuch Seeheim entnehmen: Eine 1701 geborene Tochter Anna Catharina schloss 1734 die Ehe mit dem Lehrer Johann Balthasar Berger. Dieser wird ab 1734 als Adjunkt (Amtsgehilfe) des Seeheimer Schulmeisters geführt, 1736 auch einmal Schulmeister genannt. Jedenfalls hat er dann von 1743 – 1770 die Schulmeisterstelle in Seeheim inne und damit seinen Schwiegervater beerbt.  (mehr …)