Verabschiedung KV-Mitglieder

Verabschiedung Kirchenvorstandsmitglieder

In einem feierlichen Gottesdienst wurden Birklinde Heid, Rosi Müller, Petra Rossmann und Oliver Eichhorn aus dem Kirchenvorstand verabschiedet. Als kleinen Dank für die die langjährige, intensive und gewinnbringende Zeit erhielten sie jeweils einen bunten Obstkorb als Zeichen für die vielen unterschiedlichen Früchte, die sie hervorgebracht haben.

Aus dem Kirchenvorstand

Die feierliche Einführung neu gewählten Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher wurde am 5. September durch Pfarrer Christoph Sames im Gottesdienst vorgenommen. Anschließend konnten die Gottesdienstbesucher bei einem Gläschen Sekt mit ihnen ins Gespräch kommen.
Am 8. September fand dann die erste Sitzung des Kirchenvorstands statt. Ungewöhnlich für eine konstituierende Sitzung war, das als Gäste Pröpstin Karin Held und Dekan Arno Kreh teilnahmen. Der Grund dafür war ein erfreulicher: Sie stellten die Bewerberin für die vakante Pfarrstelle I vor. Annika Dick wird in diesem Jahr mit der Ausbildung fertig und kann im Januar als Pfarrerin (im Probedienst) in unserer Gemeinde anfangen. Probedienst bedeutet, dass Frau Dick dann noch nicht Inhaberin der Pfarrstelle I sein wird, sondern einen Dienstauftrag für vier Jahre bekommt. Anschließend ist die Übertragung der Inhaberschaft der Pfarrstelle I möglich, wenn sie selbst bzw. der Kirchenvorstand sich dafür ausspricht. Die Ordinationsfeier für Annika Dick ist für den 23. Januar 2022 unter Mitwirkung von Propst Stephan Arras und Dekan Arno Kreh geplant.
Nach diesem Tagesordnungspunkt wurde als Vorsitzender des Kirchenvorstands Erwin Rieke und als sein Stellvertreter Pfr. Christoph Sames gewählt. Es folgte die Besetzung der Ausschüsse mit ihren jeweiligen Leiterinnen und Leitern. Dabei kommt die stattliche Anzahl von 13 Ausschüssen zusammen, die sich u.a. um die Gottesdienstplanung, die Finanzen, die Kinder- und Jugendarbeit, den Laurentiuskindergarten, die Gebäude und die Öffentlichkeitsarbeit kümmern. Neu ist die AG EKHN2030. Worum geht es dabei? Ein Zukunftsprozess soll die evangelische Kirche über das Jahr 2030 hinaus führen. Das Projekt mit dem Namen „EKHN2030“ nimmt dabei die künftige gesellschaftliche Situation ebenso wie die Mitgliederentwicklung und deren Folgen für die Kirche in den Blick. Ziel ist es, innerhalb von zwei Jahren zu Weichenstellungen für die Kirchenzukunft zu kommen. Dabei wird auch der künftig reduzierte Kirchen-Haushalt berücksichtigt. Die AG EKHN2030 soll optionale Szenarien für unsere Gemeinde entwickeln. Darüber berichten wir demnächst im Laurentius mehr.
Alle Mitglieder der Kirchenvorstands sind offen für Anregungen und Fragen aus der Gemeinde. Es wird darüber hinaus geprüft, ob die Pandemie-Situation in diesem Jahr eine Gemeindeversammlung zulässt.

Der Kirchenvorstand

Kirchenvorstandsbilanz nach sechs Jahren

Der im Jahre 2015 gewählte Kirchenvorstand (KV) beendet im September seine Arbeit und übergibt an den neu gewählten Kirchenvorstand. Es stellt sich die Frage, was in den vergangenen sechs Jahren erreicht worden ist und welche Aufgaben und Herausforderungen an die neue Gemeindeleitung übergeben werden. Die Sichtung von fast 1000 Seiten Protokoll der KV-Sitzungen ergibt ein buntes Bild, das die Vielfalt der Aufgaben – Verwaltung und geistliche Leitung – deutlich macht. Hier soll ein thematischer Überblick versucht werden.

Gemeindeleben: Das vielfältige Gemeindeleben, das sich in den Gottesdiensten, Gruppenaktivitäten, Gemeinde- und Mitarbeiterfesten widerspiegelt, wurde jäh durch die Corona-Pandemie unterbrochen. Allerdings hat sich der Kirchenvorstand als einer der wenigen im Umkreis für die Fortsetzung der Präsenzgottesdienste ausgesprochen und diese bis heute unter Einhaltung der Hygienerichtlinien durchgeführt. Um auch Menschen zu erreichen, die die Gottesdienste nicht besuchen konnten, wurden verschiedene Sonderaktionen wie die „Predigt per Telefon“ oder Video-Aufnahmen von Gottesdiensten auf unserer Homepage sowie zu Gemeindemitgliedern nach Hause gebrachte Ostergrüße organisiert.

Fest etabliert und sehr aktiv ist die von Pfarrerin Loggen gegründete Umweltgruppe „Grüner Hahn“. Neu unter dem Dach der Kirchengemeinde ist auch die Malcher Tischharfengruppe. Aufgehört hat nach über 30 Jahren die Gruppe „Meditatives Tanzen“. Die von Pfarrer Sames initiierten ökumenischen Glaubensgespräche stießen auf große Resonanz, sodass sie während der Corona-bedingten Einschränkungen per Videokonferenz fortgesetzt wurden.

Corona lässt leicht viele Aktivitäten davor in Vergessenheit geraten. Erwähnung finden sollte aber doch die nach einer Gemeindeversammlung und einem Probejahr beschlossene Gottesdienstordnung, die sich an der Form II der EKHN orientiert. Auch in Malchen hat sich etwas getan: die gründlich überholte Orgel wurde im Mai 2018 eingeweiht.

Die größte Herausforderung für den neuen Kirchenvorstand wird der Prozess „ekhn2030“ sein. Hier muss der KV zusammen mit der Gemeinde ein tragfähiges Zukunftskonzept erarbeiten, das durch Kooperation und Konzentration gekennzeichnet sein wird. (mehr …)

Eröffnung Café International

Foto: Pexels.com

Wir laden Menschen unterschiedlichster Nationalität ein, die Lust auf Begegnungen mit anderen Menschen haben. Das Café International bietet die Möglichkeit zum Kennenlernen, sich auszutauschen, oder einfach nur zum Verweilen, in netter Gesellschaft, bei einer Kleinigkeit zum Essen und Trinken. Bei gutem Wetter gibt es die Möglichkeit, sich an der frischen Luft, auf der neugestalteten Terrasse des Pfarrer Reith Hauses aufzuhalten. Jung und Alt, Groß und Klein sind herzlich willkommen. Der Besuch ist kostenfrei – Spenden sind willkommen.
Die erste Veranstaltung fand bereits im August statt, das nächste Mal treffen wir uns am 24. September um 15.30 Uhr im Pfarrer-Reith-Haus. Weitere Treffen sind in Planung, die Termine dazu werden hier auf der Homepage und im Laurentius bekanntgegeben. Wir bitten darum, die Verhaltens- und Hygieneregeln zum Schutz gegen Corona zu beachten. Ein Hygienekonzept ist erstellt. Das Team Café International freut sich auf Sie/Euch!

Petra Rossmann

Situation in Malchen weiterhin unbefriedigend

Seit März 2020 – seit anderthalb Jahren also – können in der Malcher Kirche keine Gottes- dienste mehr gefeiert werden. Die Corona-Regeln – 1,5 Meter Abstand, fünf Quadratmeter Platz pro Person – lassen einen größeren Personenkreis nicht zu. Mit Pfarrer, Organisten, Küsterin, und Lektorin wäre also die Kapazitätsgrenze schon erreicht. Hinzu kommt, dass die vier kleinen Fenster der Kirche lediglich im oberen Teil schräg gekippt werden können, eine Luftzirkulation also nur sehr bedingt möglich ist. Bei verantwortungsvollem Umgang mit der Pandemie wird sich an den Umständen auf absehbare Zeit nichts Wesentliches ändern.
Glücklicherweise steht als Ausweichquartier für die Gottesdienste der große Saal der Bürgerhalle Malchen zur Verfügung. Diese hat im Vergleich zur Malcher Kirche sogar einige Vorteile: Sie ist barrierefrei erreichbar und verfügt über Toiletten. In der warmen Jahreszeit können die Fenster auf der Südseite geöffnet werden. Direkt vor der Halle gibt es ausreichend Parkplätze und Fahrradständer.
Mit etwas zusätzlichem Aufwand sind die Gottesdienste in der Bürgerhalle allerdings verbunden, was jedoch von Küsterin Jutta Schiliro und ihrem Team aus engagierten ehrenamtlichen Helfern routiniert gemeistert wird. Denn die Vorbereitungen erfordern wesentlich mehr Zeit – anschließend muss auch alles besenrein wieder aufgeräumt werden. Alle sind herzlich eingeladen, sich einmal einen Eindruck vom Gottesdienst in der Malcher Bürgerhalle zu verschaffen. Die Teilnahme klappt oft auch ohne Anmeldung!
Die Gemeindegruppen der Kirchengemeinde sind seit Frühjahr ebenfalls wieder im großen Saal aktiv: Freitags von 17-19 Uhr trifft sich die Musikgruppe, von 19-21 Uhr die Mädchen- Tanz-Gruppe und immer am dritten Freitag im Monat kommen die Tischharfen von 14.30-17 Uhr zum Proben zusammen. Lediglich der Kreativkreis hat seine Treffen coronabedingt noch nicht wieder aufgenommen.
Bei der geneigten Leserschaft mögen die bisherigen Zeilen dieses Artikels möglicherweise den Eindruck entstehen lassen, als hätten sich alle mit den gegebenen Umständen arrangiert und es würde keinen Grund zum Klagen geben. Dem ist aber nicht so, denn der große Wermutstropfen für das Ortsleben in Malchen ist der Wegfall des kleinen Saals der Bürgerhalle. Dieser wurde seitens der Gemeinde Seeheim-Jugenheim kurzerhand als Standort für eine Waldkindergartengruppe auserkoren. Nach monatelangem Umbau soll es Anfang September endlich an den Start gehen. Seit 2013 besteht ein Rechtsanspruch auf U3- und Ü3-Kinderbetreuung. Die Gemeinde Seeheim-Jugenheim hat allerdings nicht rechtzeitig Vorsorge getroffen und ist jetzt in fast allen Ortsteilen dabei, geeignete Räumlichkeiten zu requirieren.

So berechtigt eine qualifizierte Kinderbetreuung ohne jeden Zweifel ist, den innerörtlichen Vereinen und Gruppierungen in Malchen fehlt damit für die nächsten Jahre ein sehr nachgefragter Veranstaltungsraum. Auch das Kinderprogramm der Kirchengemeinde ist davon betroffen. Denn es kann nur sehr bedingt auf andere Teile der Bürgerhalle ausgewichen werden, zumal der große Saal während der Woche öfters von Gremiensitzungen der politischen Gemeinde gebraucht wird. Das Angebot der Gemeindeverwaltung, als Ausgleich den früheren Schulungsraum der Feuerwehr in den Katakomben der Bürgerhalle zu nutzen, stößt auf wenig Begeisterung, da er eher Hinterzimmer-Atmosphäre ausstrahlt und für den Publikumsverkehr wenig einladend wirkt. Voraussichtlich am 13. September wird es eine Ortsbeiratssitzung geben, auf der das Thema erörtert wird.

Michael Maxin

Unsere Umweltleitlinien

Beim Auftaktgottesdienst für das Projekt „Der Grüne Hahn“ zum Erntedankfest 2019 hatten die Besucherinnen und Besucher Gelegenheit, die für sie wichtigen Punkte von umweltfreundlichem und nachhaltigem Handeln in allen Bereichen unserer Kirchengemeinde zu notieren. Auf dieser Grundlage hat das Team „Grüner Hahn“ Leitlinien erarbeitet, welche die Ziele der Umweltarbeit unserer Gemeinde beschreiben, d. h. in welche Richtung sich die Kirchengemeinde in ihrer Verantwortung entwickeln bzw. verbessern möchte. Mit diesen Umweltleitlinien werden Grundsätze des Umweltschutzes in der Kirchengemeinde festgehalten. Sie dienen der mittel- und langfristigen Orientierung für alle Entscheidungen und Handlungen. Der Kirchenvorstand hat die Umweltlinien in seiner Juli-Sitzung  2021 beschlossen.

Umweltleitlinien der Evangelischen Kirchengemeinde Seeheim-Malchen
„Und Gott der Herr nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte“ 1. Moses 2,15
Wir sind uns bewusst, dass wir Menschen diesem Auftrag bisher nicht gerecht werden, sondern die knappen Ressourcen ohne Rücksicht auf unsere Umwelt und auf das Wohl zukünftiger Generationen ausbeuten. Daher fühlen wir uns als Christen verpflichtet, uns gemeinsam für nachhaltige Lebensbedingungen und für die Erhaltung der Schöpfung einzusetzen, nach dem Grundsatz „global denken – lokal handeln“.

1. Wir glauben, dass wir diese Erde und unser Leben dem Wirken Gottes verdanken. Dies verpflichtet uns zum Einsatz für den Erhalt seiner Schöpfung.
Wir, die Kirchengemeinde Seeheim-Malchen, betrachten deshalb den Schutz der Natur und der Umwelt als eine wichtige Aufgabe. Im Rahmen unserer kirchlichen Arbeit verpflichten wir uns, zu einer stetigen Verbesserung des Umweltschutzes beizutragen.

2. Wir treffen Entscheidungen in Solidarität mit anderen Regionen der Welt.
Wir wollen in der Evangelischen Kirchengemeinde Seeheim-Malchen mit den Rohstoffen dieser Erde so umgehen, dass unsere Lebensqualität nicht auf Kosten von Menschen in anderen Regionen in der Einen Welt geht. Wir wollen von Erfahrungen in der Ökumene lernen und umweltfreundliche Techniken aufnehmen. Dabei achten wir darauf, dass benötigte Materialen und Lebensmittel unter Einhaltung fairer Bedingungen eingekauft werden und versuchen dabei auch unnötige Verpackungsmaterialen, insbesondere nicht abbaubare Kunststoffe, zu vermeiden.

3. Wir achten darauf, wie sich unsere Ent- scheidungen auf künftige Generationen auswirken.
Wir berücksichtigen die begrenzte Regenerationsfähigkeit der Ökosysteme. Wir tragen der Tatsache Rechnung, dass die Ressourcen, die uns unser Planet zur Verfügung stellt, voraussichtlich nur noch für wenige Generationen reichen, wissen aber auch, dass die Klimaveränderung bereits vor deren Erschöpfung katastrophale Auswirkungen hat. Wir möchten Entscheidungen treffen, die nachhaltig sind, d. h. dass sie auf Dauer das ökologische Gleichgewicht nicht stören und sich nicht negativ auf das Leben künftiger Generationen auswirken. (mehr …)

Der wahre Preis

Rentiert sich der Kauf eines neuen und energieeffizienten Autos, rentiert sich die Anschaffung einer Zisterne, muss ich Lebensmittel in Bioqualität kaufen, rentiert sich die Anschaffung einer Photovoltaikanlage? Nur ein paar Fragen, die uns immer wieder in unserem Alltag begegnen. Und es ist abzusehen, dass solche Fragen immer öfter gestellt werden, da zukünftig nachhaltiges Wirtschaften und Klimaschutz höchste Priorität haben, was durch das richtungsweisende Gerichtsurteil des Bundesverfassungsgerichtes vom April dieses Jahres beeinflusst wird.

Aber ist die Frage „Rentiert sich das?“ überhaupt richtig gestellt? Muss nicht eher angesichts des Klimawandels gefragt werden: „Was ist der wahre Preis?“. Es muss uns bewusst sein, dass wir unseren bisherigen Wohlstand zu einem Großteil scheinbar unbegrenzt und billig zur Verfügung stehender Energie und Rohstoffe verdanken. So wurden in den 60er-Jahren in vielen Haushalten Ölheizungen eingebaut, da der Heizölpreis pro Liter im niedrigen zweistelligen Pfennig-Bereich lag und somit günstiger als das Heizen mit einheimischer Kohle war. Selbst bei oberflächlicher Betrachtung kommt man alleine vor dem Hintergrund des langen Transportweges des Öls zu dem Schluss, dass kein realistischer Preis berechnet wurde. Das ist nur ein Beispiel dafür, welche Lenkungsfunktion (von der Kohle zum Öl) der Preis haben kann, aber unter den falschen Voraussetzungen.

Was ist daran falsch? Die meisten unserer Produkte werden nicht zu den „wahren“ Kosten produziert und verkauft, d. h. nur Herstellungskosten wie z. B. Material und Lohn fließen in den Preis ein. Die Kosten für Emission und Abfallentsorgung finden überwiegend keinen Eingang in den Preis und werden somit in den meisten Fällen sozialisiert, d. h. der Allgemeinheit aufgebürdet, was aber den meisten Verbrauchern nicht bewusst ist. Bringt man ein Produkt mit den wahren Kosten an den Markt, so kann das durchaus eine Lenkungsfunktion haben und somit Verhaltensänderung bewirken, denn Produkte mit hohen negativen Umweltmerkmalen würden teurer. Und damit wird die Preisdifferenz zu nachhaltig erzeugten Produkten deutlich geringer.

Ein sehr eindrückliches Beispiel einer solch „falschen“ Preiskalkulation zeigt der Lebensmitteldiscounter Penny selbst auf. Er hat durch die Universität Augsburg den „wahren“ Preis für einige seiner Produkte ermitteln lassen, wobei u. a. Energie, Treibhausgasemission und Landnutzungsänderung berücksichtigt wurden. Als Konsequenz müssten die konventionellen Lebensmittel im Durchschnitt um 62 %, die biologischen Lebensmittel im Durchschnitt um 35 % erhöht und auch berechnet werden. Diese Studie hilft zu verstehen, wie sich langfristig die Preise im Geldbeutel des Verbrauchers niederschlagen werden. Denn eine Änderung der Verbrauchereinstellung wird am wirkungsvollsten dort unterstützt, wo es am meisten weh tut: im Geldbeutel. Und noch eine weitere wichtige Erkenntnis zeigt diese Untersuchung: Die Preise für Bio-Lebensmittel liegen zwar höher als bei den konventionellen Lebensmitteln, aber die „Umweltkosten“ sind niedriger. Vor dem Hintergrund der wahren Preise schrumpft der Preisunterschied von Bioprodukten und von konventionell erzeugten Produkten merklich, sodass eine Kaufentscheidung zu Gunsten der Bio-Lebensmittel deutlich erleichtert wird.

„Alles hat seinen Preis, auch die Dinge, von denen man  glaubt, dass man sie umsonst kriegt“ (Theodor Fontane 1819 – 1898). Eine Erkenntnis, die heute mehr denn je stimmt.

Hans Jürgen Eberle

 

Hochwasserkatastrophe im Juli

Während ich diesen Artikel schreibe, ist die Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen noch keine 14 Tage her. Bilder der Katastrophe sind täglich in der Presse zu sehen. Leben, Lebensentwürfe und Hoffnungen wurden zerstört.
Die benachbarte und vom Hochwasser besonders betroffenen Evangelischen Kirche im Rheinland regte zu einem Glockengeläut und einer Andacht an. Dies gab unsere stellvertretende Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf an die Gemeinden der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau weiter: „die persönlichen Schicksale von Menschen, die um Angehörige trauern, sie vermissen oder vor den Trümmern ihrer Existenz stehen“ seien erschütternd. Was ihnen jetzt auch helfen könne – so zeigten es Gespräche vor Ort – sei die „Erfahrung von Solidarität“. Aus Solidarität mit den Opfern der Flutkatastrophe haben wir in der Laurentiuskirche gleichzeitig mit vielen anderen Gemeinden am 23. Juli um 18 Uhr unsere Glocken geläutet und eine Andacht gehalten.
Schon in den Tagen direkt nach der Katastrophe stellten die evangelische Kirche und die Diakonie in einem ersten Schritt vier Millionen Euro für die Betroffenen der Flutkatastrophe bereit. Dank Ihrer großzügigen Spenden in den Gottesdiensten in Seeheim und Malchen konnten wir dazu beitragen. „Wir sind überwältigt von der enormen Solidarität der Spenderinnen und Spender“, äußert sich Diakonie-Präsident Ulrich Lilie. „Dank der großartigen Unterstützung können wir sofort damit beginnen, das große Leid der Menschen in den Flutgebieten zu lindern.“ Der Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe, Martin Keßler, ergänzt: „Wir zahlen zunächst unbürokratisch finanzielle Hilfen aus, damit die Menschen die größte Not der kommenden Tage überstehen.“
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Was macht eigentlich das Jugendcafé?

Ja, was macht eigentlich das Jugendcafé in diesen Pandemiezeiten? Man sieht nichts, man hört nichts – und doch existiert es weiterhin! Seit vielen Monaten schon können sich die Teilnehmer nicht mehr in ihrem heißgeliebten Gewölbekeller auf dem gemütlichen Sofa mit den Elefantenkissen treffen … und dennoch gibt es regelmäßige Treffen – online. Jeden Freitagabend pünktlich um 19 Uhr wird der JuCa-Raum mit dem Meeting-Programm „Senfcall“ eröffnet und ein kleiner aber feiner Haufen kann sich dort übers Handy oder den PC in die Augen schauen. Leider sind doch über die Zeit einige Teilnehmer abhanden gekommen, denn nicht jede/r hat Lust nach einem langen Tag am Laptop für die Schule oder Studium auch noch am Freitagabend in die „Kiste“ zu schauen.

Doch die Jugendlichen, die weiterhin treu dabei sind, haben trotz aller Widrigkeiten viel Spaß zusammen. Sie tauschen sich aus über die vergangene Woche, kochen miteinander das gleiche Rezept – nur jeder in der eigenen Küche oder der Küche der Eltern – und spielen Online-Spiele. Nachdem am Anfang nur ein, zwei Spiele bekannt waren, haben wir nun ein kleines Arsenal von Spielen, die online gemeinsam gespielt werden können. Auch haben wir eine Plattform für ein Escape-Room-Spiel gefunden, auf der wir zweimal ein Spiel durchlaufen haben.

Neu hat die Gruppe das Diskutieren entdeckt. Nach einem Abend mit einer sehr hitzigen Dis- kussion über Corona, haben wir entdeckt, dass es viele Themen gibt über die man auch we- niger hitzig und dafür aber sehr angeregt und mit Spaß diskutieren kann. Dafür wurde eine Liste mit Themen erstellt, die durchnummeriert sind. Eine/r Teilnehmer/in nennt eine Ziffer, das dazugehörige Thema wird genannt und schon geht es los! Dabei erfährt man nicht nur Neues, sondern man lernt auch, anderen zuzuhören, andere ausreden zu lassen oder eben auch sich selbst Gehör zu verschaffen. Und dann gibt es am Ende des Abends ab und zu auch noch eine Gute-Nacht-Geschichte mit geistlichem Bezug.

Leider wird die Hauptleiterin des JuCas, Michelle Seifert, das JuCa am Ende diesen Sommers für eine längere Zeit verlassen, weil sie für ihr Studium ins Ausland gehen wird. Nicht nur deswegen, sondern auch, weil viele der bisherigen „JuCaler“ auch für ihre Ausbildung eventuell an andere Orte gehen werden, steht das JuCa an einem Scheideweg.

Deswegen laden wir hiermit ganz herzlich alle Jugendlichen ab 13/14 Jahren ein, das JuCa für sich zu entdecken und ganz neu zu beleben!! Ihr seid herzlich willkommen und habt die Möglichkeit, großen Einfluss auf die Gestaltung der Abende zu nehmen. Gleichzeitig würden wir uns auch sehr über Menschen freuen, die in die Leitung des Jugendcafés einsteigen möchten. Dies können z.B. Theologiestudentinnen oder angehende Religionspädagogen sein. Dies ist jedoch keine zwingende Voraussetzung. Grundsätzlich kann jede/r, der/die Interesse und Verständnis für Jugendliche hat, sich hier einbringen. Gerne können auch frühere Teilnehmer, die „herausgewachsen“ sind, hier einsteigen.

Ansonsten freut sich das JuCa auf die Zeit, in der der Gewölbekeller wieder erobert werden kann und das inzwischen neu hinzugekommene gespendete Sofa (vielen herzlichen Dank an Frau Sajidmann aus Jugenheim!) ausprobiert und in Beschlag genommen werden kann!

Sabine von Minckwitz

Klausurtagung des Kirchenvorstandes

Wer sich in Klausur (von spätlateinisch clausura, also „Verschluss“) begibt, tritt aus dem Alltag heraus, sucht die Abgeschiedenheit und widmet sich mit voller Konzentration den gestellten Aufgaben. Schon seit langem nimmt sich auch der Kirchenvorstand einmal im Jahr die Zeit, ein Wochenende gemeinsam zu verbringen. In diesem Jahr geschah dies am ersten Juni-Wochenende, pandemiebedingt im Pfarrer-Reith-Haus. Alle Mitglieder des aktuellen Kirchenvorstandes sowie alle Kandidierenden waren eingeladen, Pfarrer i. R. Joachim Dietermann hatte sich bereit erklärt, die Moderation zu übernehmen.

Zur Einstimmung traf man sich zu einer Andacht in der Laurentiuskirche. Am Beispiel des Pinguins verdeutlichte Pfarrer Christoph Sames, dass erst in der richtigen Umgebung die eigenen Stärken gut zum Vorschein kommen können. Ein guter Auftakt, denn ein wichtiges Ziel des Wochenendes war, die Übergabe des alten an den neuen Kirchenvorstand vorzubereiten und idealerweise sollte jede/jeder herausfinden, wo das eigene Interesse und die eigene Stärke denn liegen. Persönlich wurde es, als sich jede/jeder einen Lieblingsort innerhalb der Kirche suchen und diesen auch vorstellen sollte. Nicht ganz leicht, denn es gibt so viele Anknüpfungspunkte, und so erfuhr man auch schon einiges über die Teilnehmenden.

Mittagspause bei der KV-Klausurtagung 2021

Der Samstag begann munter: Nach einer Morgenandacht galt es, sich zu verschiedenen Fragen immer wieder zu positionieren und in einen Austausch zu kommen. Am Nachmittag wurden die Arbeitsfelder und Aktivitäten der Kirchengemeinde vorgestellt und es gab reichlich Gelegenheit, die eigenen Fragen zu stellen. Dabei wurde sehr deutlich, wie vielfältig die Kirchengemeinde ist und wie bunt ihre Mitglieder. Nach einem arbeitsamen Tag ließ man den Abend noch mit einem gemütlichen Beisammensein ausklingen, die Gespräche rissen auch hier nicht ab.

Die Tagung endete nach dem gemeinsamen Gottesdienst am Sonntag mit der Erkenntnis, dass man sich auch auf den neuen Kirchenvorstand freuen darf – es wird weitergehen und die „Neuen“ dürfen auf gute Unterstützung durch die „Alten“ vertrauen.

Renate Sundermann