Friedhöfe in Seeheim-Jugenheim online besuchen
Die Digitalisierung schreitet weiter voran. Seit einigen Jahren sind die Bewohner unserer Bergstraßengemeinde einschließlich aller Ortsteile in der glücklichen Lage, sich einen Überblick über sämtliche Grabstätten auf ihren Friedhöfen verschaffen zu können, ohne sich Wind und Wetter aussetzen zu müssen. Was auf den ersten Blick wie ein spleeniges, möglicherweise üppig mit Steuermitteln gefördertes Innovationsprojekt aussieht, geht in Wahrheit auf eine ehrenamtliche Initiative des Vereins für Computergenealogie e. V. mit mehr als 4.000 Mitgliedern zurück.
Das Grabstein-Projekt wurde 2007 von einer kleinen Gruppe Ahnen- und Familienforscher ins Leben gerufen. Anlass war ein Bericht in einer Tageszeitung über abgeräumte Grabsteine von Grabstellen, deren Liegezeiten abgelaufen waren. Man suchte interessierte Verwandte, die die Grabsteine übernehmen wollten. Andernfalls würden die Steine geschreddert und als Straßenunterbau verwendet. Es war klar, dass zumindest die auf den Steinen geschriebenen Familiendaten der Verstorbenen durch Abfotografieren gerettet werden können. Erst zukünftige Generationen werden diese Arbeit zu schätzen wissen, wenn der allergrößte Teil der Grabsteine nach Ablauf der Liegepachten auf den Friedhöfen abgeräumt sein wird. Die Daten und das Andenken an die Verstorbenen bleiben durch dieses Projekt erhalten. Auch aus kulturhistorischer Sicht ist die Sammlung von Grabsteinbildern nicht unbedeutend; die Dokumentation ermöglicht den Vergleich des Stilwandels der steinernen Denkmale. Heutige Grabsteine sind wesentlich schlichter gestaltet als zu vergangenen Zeiten und z. T. nur noch mit dem Namen der Familie beschriftet, ohne nähere Lebensdaten der Einzelpersonen.
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